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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Bevor etwas passiert“
Anwohner der Johann-Sebastian-Bach-Straße fordern mehr Verkehrssicherheit
Die Johann-Sebastian-Bach-Straße soll sicherer werden. Das zumindest forderten Anwohner in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). „Die Johann-Sebastian-Bach-Straße ist eine kleine, verwinkelte Straße, in der sehr viele Kinder wohnen, die sich auch draußen aufhalten“, erklärte ein Mann. „Es kommt oft zu Beinahe-Unfällen mit Fußgängern, Radfahrern und Autos. Wir möchten das Ganze proaktiv angehen, deshalb ist es uns ein Anliegen, die Straße noch sicherer zu machen – bevor tatsächlich etwas passiert.“ Man wolle mit dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) und dem BA 9 ergebnisoffen diskutieren und darüber sprechen, wie sich die Verkehrssituation vor Ort verbessern lasse. „Allerdings sollten keine Parkplätze verloren gehen“, so der Anrainer weiter.
„Macht irgendetwas anders, aber verändert nichts“
Der Anspruch der Anwohner sei sehr hoch, sagte Gudrun Piesczek (CSU): „Macht irgendetwas anders, aber verändert nichts“, so die Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im BA 9. „Wir können das Ganze gerne vom KVR prüfen lassen. Aber das wird ihnen keiner der Anwohner danken.“ Diese könne sie schon jetzt erfahrungsgemäß versprechen. Die Verkehrssicherheit sei definitiv nicht gegeben, betonte ein weiterer Anrainer. „Es wäre ein leichtes, in der Straße einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten. Das würde die Straße hergeben. Wir haben das schon prüfen lassen.“
"Historisches Kleinod"
Auch in einem Bürgerschreiben, dass dem BA 9 in seiner April-Sitzung vorlag, ging es um die Verkehrssituation in der Johann-Sebastian-Bach-Straße, auf das die Lokalpolitiker ebenfalls in einem Schreiben reagierten. „Die Johann-Sebastian-Bach-Straße könnte man als historisches Kleinod bezeichnen“, erklärt der BA 9. „Es ist eine der letzten Straßen Münchens mit diesem Zuschnitt und eben der daraus resultierenden Einschränkungen.“ Bedingt durch die unübersichtliche Wegeführung bemühe sich jeder Verkehrsteilnehmer vor Ort um erhöhte Vorsicht. Unfälle in diesem Bereich seien nicht bekannt. Eine Veränderung sowie eine erneute Überprüfung sind aus Sicht des BA 9 nicht gegeben. „Eingriffe in den Bestand könnten durchaus auch Verschlechterungen für die Anwohner nach sich ziehen, zum Beispiel in Bezug auf das Parken.“ Von Seiten des BA 9 sehe man keinen akuten Handlungsbedarf, „wir werden das Thema aber noch einmal aufnehmen“, wie Oliver Belik (SPD) erklärte, der die Sitzung des BA 9 in Vertretung der eigentlichen Vorsitzenden, Anna Hanusch (Grüne), leitete.
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