Alle unter einem Dach
Arnulfstraße 197: Ort für Engagement, Begegnung, Bildung und Kultur
Nina Vishnveska ("Goron e.V.), Ulrike Zinsler (Selbsthilfezentrum München), Friederike Junker ("Morgen e.V."), Lourdes Ros („IG-Initiativgruppe“), Songül Akpinar ("Morgen e.V.), Bürgermeisterin Christine Strobl, Stadtrat Cumali Naz und Klaus Grothe-Bortlik (Selbsthilfezentrum München, von links) im Rahmen der Eröffnung des gemeinsamen Hauses in der Arnulfstraße 197. (Foto: sb)
Eine neue Heimat für kulturelle Vielfalt und Nachbarschaft: Die neu gestalteten Räume des Hauses an der Arnulfstraße 197 sind nun auch offiziell eröffnet. In der interkulturellen Einrichtung können in der durch die städtisch geförderte Raumbörse künftig bis zu 80 Vereine, selbstorganisierte Initiativen und IG-Gruppen an einem Ort lernen, diskutieren und Projekte entwickeln. Seit Anfang des Jahres sind dort bereits neben der „InitiativGruppe – Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V.“ das Kulturzentrum „Gorod“, „Morgen e.V.“, das „Netzwerk Münchner Migrationsorganisationen“ und das „Münchner Selbsthilfezentrum“ (SHZ) vertreten.
„München soll Heimat sein für alle Menschen“
„Dieses Haus ist wie die Stadt München: bunt“, betonte Christine Strobl in ihrer Ansprache. „42 Prozent der Münchner haben einen Migrationshintergrund und das macht unsere Stadt aus. Wir sind zu einer Metropole geworden, nicht was die Größe sondern vielmehr was das Zusammenleben betrifft“, so die 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt weiter. „Viele Vereine und Gruppen beteiligen sich daran, dass dieses Zusammenleben auch funktioniert.“ Das Haus in der Arnulfstraße 197 biete sehr viel Platz für ein gleichberechtigtes Miteinander, Integration und interkulturelle Begegnung. „München soll Heimat sein für alle Menschen, die hier leben. In den nächsten Jahren wird es aufgrund des Bevölkerungswachstums unserer Stadt darauf ankommen, weiterhin die notwendige Infrastruktur im Bereich Integration zur Verfügung zu stellen“, betonte Christine Strobl.
Das gemeinsame Haus lädt Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte an einem zentralen Ort in der Landeshauptstadt München zu Begegnung, Dialog und zur Entwicklung interkultureller Projekte ein und bündelt die Initiativen der vier Träger. Im Rahmen der Eröffnung gab es zahlreiche Darbietungen der Gruppen – angefangen von Workshops und Kursen über die Einladung zum uigurischem Tanz bis hin zu mongolischem Kochen und einer eritreischen Kaffeezeremonie.
„Aktives Miteinander“
Das Haus Arnulfstraße 197, dessen Räumlichkeiten von der Stadt München mitfinanziert werden, erstreckt sich über vier Etagen. Im 3. und 4. Stock ist die „IG-InitiativGruppe e.V.“ bereits seit 2013 mit Integrationskursen und Bildungsangeboten für Frauen aktiv. Die IG vergibt auch Räume an andere Migrantenvereine. Der 1. und 2. Stock wurde seit Anfang des Jahres neu bezogen, das Erdgeschoss befindet sich noch im Umbau. „Unser Haus steht für ein aktives Miteinander und schafft Raum für gemeinsame Ideen, Engagement und Kreativität“, sagte Friederike Junker, Geschäftsführerin von „Morgen e.V.“. So unterstützt das SHZ neue Initiativen zum gemeinschaftlichen Wohnen, zu seltenen Erkrankungen und sozialen Themen. Das Kulturzentrum „Gorod“ bietet Schülerbetreuung für Kinder in unterschiedlichen Sprachen.
„Es ist wunderbar, dass es gelungen ist, dieses Haus zu bekommen“, erklärte Lourdes Ros, geschäftsführender Vorstand der „IG-Initiativgruppe“. „Wir haben alle ein bisschen aus der Not zusammengefunden – in einer Stadt, in der die Mieten fast unbezahlbar und Migranten oft unerwünscht sind. Wir haben eine große gemeinsame Vision und wollen uns gemeinsam für ein multikulturelles München einsetzen.“ Das sah Klaus Grothe-Bortlik ähnlich: „München ist integrativ und tolerant“, betonte der Geschäftsführer des Selbsthilfezentrums München.
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