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Ab 18. November mit Wapperl

Quartier „Apostelblöcke“ wird Parklizenzgebiet

Ab 18. November darf in den Apostelblöcken nur noch mit Lizenz geparkt werden. Dann werden die Gehwegparker nicht mehr geduldet. (Bild: Beatrix Köber)

Im Quartier „Apostelblöcke“, westlich der Renatastraße, herrscht extremer Parkdruck. Weil mehr Parkplätze gebraucht werden als vorhanden sind, sehen Anwohner sich häufig dazu gezwungen, in Haltverboten und auf Gehwegen zu parken, z.T. sogar in zweiter Reihe. Mit der Einführung von Anwohnerparkausweisen erhofft man sich künftig Entlastung: Ab 18. November gelten die Apostelblöcke als Parklizenzgebiet. Anwohner können dann mit Anwohnerparkausweis parken (für 30 Euro jährlich, zu beantragen beim Kreisverwaltungsreferat). Sogenannte Fremd-Parker sollen durch die Lizenzpflicht verdrängt werden. Zugleich aber fallen mit der Ausweisung als Parklizenzgebiet auch die derzeit illegal genutzten bzw. geduldeten Parkplätze, wie etwa jene auf den Gehwegen, weg. Mehr Mobilitätsangebote sollen daher greifen, um Alternativen zum Auto aufzuzeigen. Die kommen aber nicht sofort.

„Schöne Ideen und Konzepte“

Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat den Prozess zur Ausweisung der Apostelblöcke als Parklizenzgebiet in den vergangenen Monaten begleitet und die Umsetzung befürwortet. Mit der Einführung der Wapperl hofft man insgesamt auf Verbesserungen für die Anwohner bei der Parkplatzsuche. Im BA ist man sich aber auch klar darüber, dass die Parklizensierung Probleme mit sich bringen kann, wenn bisher illegale Parkplätze wegfallen. Rund 100 solcher Stellplätze zählte die CSU-Fraktion im BA 9. „Wir wissen, was für Probleme es geben kann und wird“, sagt dazu Gudrun Piesczek, CSU Fraktionssprecherin. Angebote für Leihräder u.ä. sollen dabei helfen, die befürchteten Probleme abzufedern. Nachdem rund 80 Prozent der Mietshäuser innerhalb des Lizenzgebietes der Gewofag unterstehen – 2.500 Wohneinheiten sind dies, mit rund 585 Kfz-Stellplätzen – suchte der BA das Gespräch mit der Wohnungsbaugesellschaft. Dabei habe sich gezeigt, dass die Gewofag „schöne Ideen und Konzepte“ habe, resümiert Niko Lipkowitsch (Grüne), Vorsitzender des Verkehrs-Ausschusses im BA. So wolle die Gewofag z.B. die Fahrradabstellplätze für die Bewohner erhöhen und plane zwei Stationen für Miet-Lastenräder. Zudem gebe es Gespräche mit Car-Sharing-Anbietern.

„Alles bissl wenig“

Im Quartier Apostelblöcke ist außerdem ein sogenannter Mobilitätspunkt in Planung. Das Mobilitätsreferat (MOR) untersuchte in den vergangenen Wochen und Monaten dafür geeignete Standorte. Bis 2026 sollen münchenweit rund 200 solcher Mobilitätsstationen entstehen. Dort werden z.B. Abstellplätze für Fahrräder und E-Scooter eingeplant. Die Mobilitätsstation in den Apostelblöcken wir jedoch nicht zeitgleich zur Parklizensierung an den Start gehen, wie Niko Lipkowitsch erklärt, sondernd frühestens im März / April 2023. Einziger Trost: „Im Winter ist die Nachfrage nach Zweirädern nicht so groß“, so Lipkowitsch. „Also kann man sich auf das Frühjahr freuen.“
„Alles bissl wenig“, wendet indes Gudrun Piesczek (CSU) ein. „Nur vier“ Lastenräder stelle die Gewofag, Car-Sharing komme wohl erst im nächsten Jahr. „Aber Mitte November wird das Parklizenzgebiet eingeführt“, kritisiert Piesczek. „Ich sehe Schlimmes auf uns zukommen, denn Nachbarn werden keinen Parkplatz finden.“ Es sei zwar schön, dass die Gewofag sich bemühe, die Probleme aber, so befürchtet Piesczek, werden nicht ausbleiben.
Was einige Anwohner noch nicht wissen bzw. bislang aufgrund der Entfernung noch nicht nutzen: Die Gewofag hat an der Washingtonerstraße eine Tiefgarage, wo es noch Parkkapazitäten gibt.

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