106 neue Radlstellplätze

Wohin mit dem Radl? Der Radverkehr nimmt stetig zu und vielerorts fehlen Radlstellplätze, so dass die Bikes an Hausfassaden, Poller oder Bäume gelehnt und nur notdürftig abgesperrt werden. Daran wollte der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) etwas ändern und rieft vor etwa einem Jahr auf Initiative von Niko Lipkowitsch (Mitglied der Grünen und ach Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr) die Bürger zur Mithilfe auf. „Findet einen Platz für euer Radl“ hieß die Kampagne, mit der der BA die Stadtteilbewohner um Standortvorschläge bat. Seither sind über 40 Stellplatzwünsche von rund zwanzig Bürgern eingereicht worden. „Und es trudeln auch jetzt immer wieder noch neue Meldungen ein“, so Niko Lipkowitsch. Drei „Pakete“ mit Standortanregungen und Forderungen zur Schaffung neuer Radlstellplätze hat der BA geschnürt, die auf die Vorschläge aus der Bürgerschaft fußen. Sie wurden ans Baureferat weitergegeben, das die Machbarkeit der gewünschten Stellplätze an den benannten Orten prüfte. Mit dem Ergebnis: 102 neue Radlstellplätze und vier Lastenradstellplätze werden geschaffen.

Neue Abstellplätze

Mit Antrag vom 26. Oktober 2021 forderte der BA, dass an bestimmten Standorten Radlstellplätze geschaffen werden, „wenn nötig auf Kosten von Pkw – Parkplätzen“, wie es im Antrag hieß. „Manche Wünsche sind da auch ‚durchgefallen‘ und auch das Baureferat genehmigte uns nicht alle Standorte“, erklärt Niko Lipkowitsch auf Anfrage. Darunter etwa die Radlabstellanlage an der Volkartstraße 5. Hierzu antwortete das Baureferat kürzlich: „In der Volkartstr. 5 ist eine Umwandlung aufgrund der aktuellen Abmarkierung der Kfz- Parkplätze und dem halbseitigen Gehwegparken (halb Straße - halb Gehweg) nicht möglich.“ Jedoch wurde sogleich eine Alternative aufgezeigt: „Wir schlagen daher vor, zwei Kfz-Parkplätze in ca. zehn Fahrradstellplätze und zwei Lastenradstellplätze vor der Einfahrt (Volkartstr. 4) umzuwandeln.“
Weitere zehn Radlstellplätze und zwei Lastenradstellplätze kommen vor der Postfiliale in der Winthirstraße 4, wo ebenfalls zwei Kfz-Parkplätze umgewandelt werden. Zwanzig Stellplätze entstehen an der Donnersbergerstraße 4 zu Lasten zweier Parkplätze, gleiches gilt für die Fasaneriestraße 5. An der Trivastr. 28-30 können künftig zehn Räder statt eines Autos geparkt werden, ebenso an der Artilleriestr 25 und an der Hübnerstraße 25. Vier Räder dürfen künftig auf dem Gehweg an der Kreuzung Ebenauer-/ Trivastraße stehen und acht an der Merianstr. 21, Ecke Trivastraße.

Abgelehnte Standorte

Zu den vom Baureferat abgelehnten Standortvorschlägen gehört die Schulstraße 1. Hier laufe noch bis 2023 das Pilotprojekt „Parken Dual“, was die Doppelnutzung von Parkplätzen durch Fahrrad- und Autoparken im zeitlichen Wechsel ermöglicht. So können hier etwa in der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober Fahrräder und vom 1. November bis 31. März Autos abgestellt werden. Solange das Projekt läuft, wird keine zusätzliche Radlabstellanlage aufgestellt. Andere Standortvorschläge z.B. in der Leonrodstr. lehnt das Baureferat indes wegen der Nähe zu den Trambahngleisen ab. Ablehnungsgrund für die Volkartstr. Ecke Fasaneriestr. oder auch die Kreuzung Heideck- / Trivastr. sind die zu engen Platzverhältnisse.
An an der Elvirastraße 13, wo aufgrund der aktuellen Baustelle derzeit keine Schaffung von Fahrradstellplätzen möglich erscheint, soll indes nach Ende der Baumaßnahme nochmal geprüft werden.
Bürger können auch weiterhin ihre Ideen einbringen, der BA nimmt Vorschläge unter E-Mail: verkehr@ba09.de entgegen.