„Vor den unzähligen Ehrenamtlichen“
Pfarrer Georg Rieger, Leiter Katholischer Pfarrverband Laim
Wovor haben Sie Respekt?
Nicht nur am Ende eines jeden Kalenderjahres, sondern die 364 Tage davor sind Menschen zum Wohle anderer unterwegs und tätig. Ich habe großen Respekt vor den unzähligen Ehrenamtlichen in unseren Pfarrgemeinden, bei der Caritas und in den vielen Hilfswerken, die sich der Notleidenden in nah und fern annehmen. Was wäre Kirche ohne Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, die sich zum Nulltarif als Ministrantinnen, Besucher von Kranken und Jubilaren, als Sammler und Gremienverantwortliche einsetzen, dass „der Laden läuft“ oder frömmer gesagt, dass „Gott nicht ein Wort bleibt, sondern in der Tat einen Platz bei seinen Geschöpfen findet“.
Bei jedem Besuch im Krankhaus oder im Alten- und Service-Zentrum treffe ich auf haupt- und nebenamtliche Kräfte, die ihr ganzes Engagement – oft genug für einen bescheidenen Lohn – einbringen, damit älteren und kranken Mitbürgern geholfen wird. So mancher Erzieher in einer Kindertageseinrichtung oder Polizist auf Streife, so manche Sozialarbeiterin oder Ärztin, die nicht bloß Dienst nach Vorschrift machen, sondern ihrem Gegenüber zuhören und empathisch sind haben meinen Respekt. Nicht zuletzt diejenigen Eltern und Großeltern, die mit Hingabe, die oftmals nicht leichte Erziehungsaufgabe leisten, verdienen Hochachtung.
In Zeiten von dumpfen Drohgebärden gegenüber Fremden, Juden, Homosexuellen, Menschen mit Behinderung und denen, die Schwäche zeigen, braucht es mutige Zeitgenossinnen und –genossen, die aufstehen und sich der Gerechtigkeit verpflichtet wissen, der Solidarität und der Nächstenliebe. Respekt zolle ich all denen.
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