Verstecken, werfen, zerren...
Spiele gehören zu einem glücklichen Hundeleben dazu
Weite Spaziergänge mit Schnuppern, vielerlei Begegnungen und gerade im Sommer auch der Möglichkeit sich irgendwo zu erfrischen, sind für Hunde jeden Tag aufs Neue ein Erlebnis. "Genauso wichtig aber ist das Spiel", betont die Sprecherin des Tierschutzvereins, Judith Brettmeister. "Es liegt in der Natur unserer vierbeinigen Freunde. Natürlich gibt es Hunde, die verspielter sind als andere. Erfahrungsgemäß spielen Welpen und Junghunde mehr als erwachsene Hunde und Rüden mehr als Hündinnen, doch insgesamt lieben die Tiere es alle, wenn man sich mit ihnen beschäftigt und spielerische Anregungen gibt."
Das Spiel diene nicht nur dazu, aufgestaute Energie abzubauen, sondern es sei auch als geistige Anregung, für die Koordination und für das soziale Verhalten ein wichtiger Faktor, erklärt die Tierschützerin. Gleichzeitig stärke es die emotionale Bindung zwischen Mensch und Tier.
Bereit zum Spielen
Dass ein Hund spielen möchte, erkennt man meist daran, dass er mit breit ausgestellten Vorderbeinen den Vorderkörper senkt, dabei mit dem Schwanz wedelt und sein Gegenüber erwartungsvoll anblickt. Manche Hunde bringen das Spielobjekt auch direkt herbei und legen es vor dem Hundehalter ab.
Ein klassisches Spiel mit dem Hund ist das Apportieren. Dabei wird ein Ball oder anderer ungefährlicher Gegenstand ein Stück weit geworfen und der Hund wird dazu aufgefordert, das Teil zurückzubringen. Was einfach klingt, ist dennoch mit einiger Übung verbunden, denn der Hund muss den Ball aufheben, ihn zurückbringen und wieder abgeben. Dazu muss er einige grundlegende Kommandos kennen und darauf entsprechend reagieren.
Beliebt ist auch das "Angelspiel", bei dem an einem Stock und einer längeren Schnur ein Gegenstand angebunden ist, der dann hin- und herbewegt bzw. nachgezogen wird. Abwechslung in das Spielangebot bringt das Versteckspiel – entweder man versteckt sich selbst oder man legt einige Leckereien aus, die der Hund dann aufspüren muss. "Wird dieses Spiel im Freien gespielt, dann ist es wichtig, dass der Hund nur nach Aufforderung frisst", sagt Judith Brettmeister. "Denn außerhalb des Gartens könnten es ja auch Giftköder sein, die der Hund beim Spiel aufstöbert."
Besser kurz als gar nicht
Viel Spaß machen auch Zerrspiele, die zur Kategorie Beutespiele gehören. Für Hunden mit einem ausgeprägten Jagdtrieb sind sie allerdings eher nicht geeignet. Als Objekte sind Hartgummireifen, weiche Hölzer und dicke Seile ideal. Der Hundehalter hat das Spielzeug in der Hand und bietet es seinem Tier an. Hat der Hund das Teil gepackt, versucht er durch gezieltes Schütteln die Beute aus der Menschenhand zu entwenden. Der Mensch lässt das Spielzeug bisweilen kurz locker und umfasst es dann wieder fest. Der Vierbeiner sichert sich auf diese Weise immer mehr von der "Beute", bis er sie schließlich ganz im Maul hat, aber natürlich darf auch Herrchen und Frauchen mal gewinnen. Bei dem Spiel ist es wichtig, dass der Hund die "Beute" auf Aufforderung auch freiwillig hergibt - das muss natürlich geübt werden.
"Auch an Tagen, an denen man nicht viel Zeit für den Hund aufbringen kann, sollte ein kleine Spielpause eingelegt werden", meint Judith Brettmeister. "Denn selbst kurze zehn Minuten bringen Abwechslung in den Hundealltag und machen den tierischen Gefährten glücklich."
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