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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Unser Buchtipp
Gerhard Schumann - Parkinson. Leben mit der Pechkrankheit
Am 11. April ist Welt-Parkinson-Tag. Dieser Aktionstag wurde im Jahr 1997 durch die European Parkinsons Disease Association am Geburtstag von James Parkinson eingeführt. Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Die Leitsymptome sind Muskelstarre, verlangsamte Bewegungen, welche bis hin zur Bewegungslosigkeit führen kann, Muskelzittern sowie Haltungsinstabilität.
Die Krankheit verstehen lernen
Im September 2010 erhielt Gerhard Schumann die niederschmetternde Diagnose Parkinson. Damals war der dreifache Familienvater 42 Jahre alt – eigentlich zu jung für diese Krankheit, weshalb die Ärzte zunächst Tennisarm und Kalkschulter diagnostiziert hatten. Auf die Gewissheit folgte Verdrängung, auf die Verdrängung Verzweiflung. Doch dann rappelte er sich wieder auf, fand neuen Mut und neue Hoffnung. Die Münchner Wochenanzeiger berichteten bereits letztes Jahr Oktober über Gerhard Schumann, der Gesundheitsminister Daniel Bahr sein Buch "Parkinson. Leben mit der Pechkrankheit" überreichte (ID 49970).
Wie der aus München stammende frühere Vertriebsprofi und heutige Fotokünstler Schumann die schwere Anfangsphase meisterte, hat er in seinem Buch „Leben mit der Pechkrankheit“ festgehalten. Er will damit Menschen in ähnlicher Situation Mut machen und allen anderen einen Einblick in ein Leben ermöglichen, das ihnen hoffentlich erspart bleibt. Dass man sich mit der Krankheit durchaus arrangieren kann, verdeutlicht Schumann mit dem saloppen „Parki“, wie er seinen fortwährenden Begleiter noch am Diagnosetag nennt.
Von einer „Pechkrankheit“ spricht er, weil die Ursachen dieser Nervenschädigung unbekannt sind und es ausgerechnet ihn traf, der als Raucher eher anderes erwartet hätte. Die „Schüttelkrankheit“ kennt man erst seit gut 200 Jahren.
Infos aus erster Hand
Der Familienvater beschreibt in seinem Buch die Höhen und Tiefen, die Parkinson körperlich wie seelisch mit sich bringt. Interessant sind die unerwarteten Erfahrungen anderer Patienten, die Schumann weitergibt und die das Bild dieser Krankheit umso vielschichtiger machen. In seinem Werk lässt er kein Thema aus, auch nicht die teils heiklen Nebenwirkungen der Medikamente, auf die sich insbesondere Angehörige einstellen müssen. Ein roter Faden im Buch ist die Beschreibung der vielen Veränderungen, die sich in allen Bereichen einstellen. Insofern ist sein Werk eine wertvolle Lektüre: Infos aus erster Hand für Menschen mit ähnlichem Pech und deren Angehörige.
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