Tag der Archive: „echt jetzt?“
25 Münchner Archive öffnen ihre Pforten
„Archiv“ ... klingt ein bisschen angestaubt? Ist es aber nicht! Ohne Archive – dem Gedächtnis unserer Gesellschaft – könnten wir uns kein Bild von der Vergangenheit und früheren Generationen machen. Archive unterstützen Forscher bei ihrer Arbeit und informieren die Öffentlichkeit über frühere Ereignisse. Gerade in München gibt es sehr viele interessante Archive, die auf anschauliche Art Einblicke in unsere Geschichte geben. Am 7. März laden 25 von ihnen dazu ein, mehr über ihre Arbeit und ihre Schätze zu erfahren. Der zehnte bundesweite „Tag der Archive“ steht unter dem Motto: „echt jetzt?“. Die Veranstaltungen sind i.d.R. kostenlos.
Auswahl an Münchner Archiven
Archiv des Deutschen Museums
Unter dem Slogan „Kommuniziert! Botschaften aus Kunst, Wissenschaft und Technik“ können sich die Besucher Ausstellungen, Präsentationen und Filme aus Münchner Wissenschaftsarchiven anschauen: Nachdem jahrhundertelang Boten schriftliche Nachrichten zugestellt und die an den Empfänger adressierten Briefe in verschlossenen Umschlägen persönlich überbrachten, läuft die schriftliche Kommunikation heutzutage zum größten Teil digital (und mehr oder weniger verschlüsselt) per E-Mail, WhatsApp, Facebook-Messenger, Telegram, Instagram & Co.
Anhand von Originaldokumenten bekommen die Besucher einen Einblick in die Kommunikation von einst und jetzt. Sie erfahren auf anschauliche Weise, wie sich mit den äußeren Formen auch das Schreiben von Nachrichten verändert hat. Die Ausstellung „Von der Depesche zur E-Mail. Schreiben im Wandel“ sowie die Filmvorführung: „Die Post U-Bahn in München“ widmen sich ebenfalls dem Thema Kommunikation. Magazinführungen: 10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr (Museumsinsel 1; mehr Infos: Tel. 2179220, archiv@deutsches-museum.de).
Archive des Bayerischen Rundfunks (BR)
Auch im BR warten spannende Führungen auf die Gäste: durch das Audioarchiv, Bildarchiv, Historische Archiv, Notenarchiv, die Bibliothek und den Recherchedesk (jede halbe Stunde von 10–16.30 Uhr). Von 10–17 Uhr findet hinzukommend eine Filmvorführung statt: „Schätze aus dem Fernseharchiv“.
- Das Historische Archiv des BR wurde 1948 als Zentralregistratur und Manuskriptarchiv gegründet und etablierte sich Anfang der 1990er-Jahre als Unternehmensarchiv. Dort werden Schriften, Daten, Plakate und Objekte (in Papierform und elektronisch) zur Entwicklung des Bayerischen Rundfunks von den Anfängen 1922 bis zur Gegenwart gesammelt, geordnet, erforscht, bewertet etc. Und wer hätte es gedacht? Sogar Pumuckl soll im Historischen Archiv sein Unwesen treiben! Besucher erfahren mehr!
- Das Notenarchiv des BR mit Sitz im Funkhaus München betreut u.a. das Symphonieorchester des BR, den Chor des BR sowie das Münchner Rundfunkorchester. Das Notenmaterial, das die Musiker für Aufführungen und Studioproduktionen brauchen, wird vom Notenarchiv organisiert und ihnen zur Verfügung gestellt.
- Die Archivschätze des Audioarchivs, in dem seit mehr als 50 Jahren ausgewählte Hörfunkproduktionen archiviert werden, belegen die Arbeit des BR als Förderer im kulturellen Bereich.
- Das BR-Fernseharchiv ist in erster Linie ein Arbeits- und Produktionsarchiv. Dort werden Produktionsmaterialien und gesendete Produktionen archiviert und dokumentiert.
- Und am Recherchedesk erleben die Besucher tagesaktuelle Recherchen für die „Rundschau“, „Blickpunkt Sport“ oder „B5 aktuell“ und sie hören Originaltöne aus der Geschichte Bayerns.
(Hochhaus in der Arnulfstraße 42; mehr Infos: Tel. 590023293, bettina.hasselbring@brnet.de)
Institut für Zeitgeschichte (IfZ)
Unter dem Motto „Lebenszeichen. Verbotene und erlaubte Kommunikation unter der NS-Herrschaft“ beteiligt sich das IfZ-Archiv am „Tag der Archive“. In der Ausstellung erfahren die Gäste, wie gefangen genommene und verschleppte Menschen unter dem Naziregime versuchten, ihren Angehörigen und Freunden ein Lebenszeichen zu schicken. Es werden besondere und zum Teil noch nie ausgestellte Stücke aus den Archiv-Beständen gezeigt, die von den Kommunikationsversuchen von Menschen in Todesgefahr erzählen. Sie berichten von ihrem Alltag, ihren Wünschen und ihrer Hoffnung auf ein Wiedersehen. Führungen zur vollen Stunde und nach Bedarf durch das normalerweise unzugängliche Magazin. (Leonrodstr. 46B; mehr Infos: Tel. 12688126, ostermeier@ifz-muenchen.de)
Archiv des Deutschen Alpenvereins
Der Alpenverein lädt in seine ganztägige Jubiläumsausstellung "Die Berge und Wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein" ein. Die Besucher können auch bei Führungen durch das Archivmagazin oder beim persönlichen Gespräch einen Blick hinter die Kulissen der Archivarbeit im Deutschen Alpenverein werfen. Magazinführungen: 10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr (Praterinsel 5; mehr Infos: Tel. 14003-0, alpines.museum@alpenverein.de)
Auswahl an weiteren spannenden Münchner Archiven:
- "forum homosexualität münchen e.V.": Führung 14 Uhr zu „Geschichte, Kultur und Alltag des LGBTIQ*-Lebens in München“ (Bayerstr. 77A, Rgb. III; mehr Infos: Tel. 23269794, info@forummuenchen.org)
- Haus der Kunst: 12 Uhr Führung durch das Archiv und nicht öffentliche Räume mit Sabine Brantl, Kuratorin Archiv. 15 Uhr Geschichte(n) – Historischer Rundgang mit Schülern des Klenze-Gymnasiums München (Prinzregentenstr. 1; mehr Infos: Tel. 21127132, archiv@hausderkunst.de)
- Archiv der Münchner Arbeiterbewegung: 10–17 Uhr Ausstellung "Botschaften: Postkarten und Flugblätter der Arbeiterbewegung aus dem Bestand des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung" (Institut für Zeitgeschichte, Leonrodstr. 46B; mehr Infos: Tel. 8344683, info@arbeiterarchiv.de)
- Valentin-Karlstadt-Musäum: „Sie haben eigene Weltanschauungen!“ Karl Valentin teilt sich mit. 11 Uhr und 14 Uhr ca. einstündige Führung durch das Archiv (im Isartor; begrenzte Teinehmerzahl, nur mit Anmeldung unter Tel. 223266 oder andreas.koll@valentin-musaeum.de)
Überblick über alle 25 Münchner Archive, die am 7. März zu Ausstellungen, Führungen und Präsentationen einladen: Internet: amuc.hypotheses.org
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH