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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Sprengungen im Wohngebiet
Abriss des BASA-Bunkers in der Volksgartenstraße wird beschleunigt
Die Sprengungen am sogenannten BASA-Bunker in der Volksgartenstraße haben begonnen. Auf dem rund 2300 Quadratmeter großen Grundstück, das lange der Post gehörte und 2005 an einen Investor verkauft worden war, sollen zwölf Stadtvillen entstehen. Nachdem sich der Abriss des alten Luftschutzraums aus der NS-Zeit mit seinen drei Meter dicken Stahlbetonwänden und -decken als äußerst zähe und zermürbend laute Angelegenheit erwiesen hatte, die die Nerven der Anwohner blank legte, entschloss man sich zu der effizienteren Maßnahme.
Die mit dem Abbruch beauftragte Firma MTECH holte sich das Unternehmen Sprengtechnik Roller aus Wuppertal dazu. Am Dienstag wurde die erste Sprengladung gezündet. 20 Kilo Sprengstoff wurden dazu verwendet. Die Döllinger- und Volksgartenstraße waren von der Polizei im Bereich des BASA-Bunkers abgesperrt und die Anlieger dazu angehalten worden, alle Fenster zu schließen. In den angrenzenden Häusern hatte man außerdem Erschütterungsmessgeräte angebracht. Die Sprengstelle wurde mit dicken aus zerschnittenen LKW-Reifen bestehenden Gummimatten abgedeckt, die die Staubentwicklung mindern und das Herumfliegen von Steinen verhindern sollten. Vier Sprengmeister vor Ort kümmerten sich um Vorbereitung und Abwicklung.
Weitere Sprengungen
Pünktlich um vier Uhr zündete die erste Ladung. Dem deutlich hörbaren, aber eher unspektakulären Knall folgen in den kommenden zwei Wochen nun täglich dreimal weitere kleine Explosionen. Obwohl man nach der ersten Sprengung von außen noch keine Wirkung erkennen konnte, zeigte sich Firmenchef Helmut Roller zufrieden. Dort wo man es geplant habe, seien Risse entstanden, erklärte er. Die Sprengstoffmenge werde bei den kommenden Sprengungen erhöht.
Der über der Erde liegende Teil des BASA-Bunkers wird vollständig abgetragen bis etwa 2,5 Meter ins Erdreich hinein. Die restlichen unterirdischen Teile bleiben stehen und werden aufgefüllt. Neuhausen-Nymphenburgs BA-Vorsitzende Ingeborg Staudenmeyer, die bei der ersten Sprengung anwesend war, um sich ein Bild von der Lautstärke der Explosion zu machen, meinte angesichts der gleich nach der Sprengung wieder agierenden Baufahrzeuge: "Der Lärm wird den Anwohnern wohl leider noch länger erhalten bleiben."
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