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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Neuer Fahrplan am Sonntag
Personalsituation bleibt angespannt − Abfahrtszeiten werden vereinheitlicht
Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 9. Dezember, sowie im Verlauf des Jahres 2019 plant die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zahlreiche Neuerungen bei U-Bahn, Tram und Bus. Besonders umfassend sind die geplanten Angebotsausweitungen bei den Straßenbahnen. Diese seien allerdings erst dann realisierbar, wenn ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung stünden. Somit ist es möglich, dass einige Projekte auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Gleichzeitig soll die Taktung der U-Bahnen verdichtet sowie deren Anschlüsse optimiert werden.
Im Bereich des Busverkehrs kündigt die MVG zahlreiche Verbesserungen an, die im Laufe des Jahres 2019 umgesetzt werden sollen. Der genaue Zeitplan sei jedoch vor allem abhängig von der Verfügbarkeit zusätzlicher Busfahrer. So sollen auf mehreren Linien die Abfahrtszeiten leicht angepasst, beziehungsweise verdichtet werden, um so die Pünktlichkeit zu erhöhen und bessere Umsteigemöglichkeiten herzustellen. Ferner kommen teilweise Gelenk- statt Normalbusse zum Einsatz, um mehr Platz anzubieten. Für alle Betriebszweige gilt aber weiterhin, dass die Personalsituation angespannt bleibt.
Außerdem gibt es deutliche Veränderungen in der Zonenstruktur und den betreffenden Tarifen. So sind für Dezember 2019 die angekündigten MVV-Tarifreformen geplant. Diese betreffen vor allem die Tarifgrenzen in der Stadt und im Landkreis, die IsarCard60 und die Tarife für die unter 21-Jährigen.
U-Bahn: Alles auf 5-Minuten-Takt
Bei den U-Bahnlinien U3, U6, U4 und U5 soll in den Stoßzeiten, also etwa zwischen 12 bis 19.30 Uhr auf einen konstanten 5-Minuten-Takt umgestellt werden. Insbesondere bei der Linie U3 werden die Abfahrtszeiten der Verstärkerzüge zu den Hauptverkehrszeiten leicht verändert, um ganztags einen planmäßigen Anschluss zur U2 am Scheidplatz zu realisieren. Die Stoßzeiten können zwischen den einzelnen Linien variieren. Ziel ist es, das Angebot zu verbessern und an die verdichtete Benutzung anzupassen. Die Fahrpläne sollen außerdem vereinheitlicht werden, um so auch die Merkbarkeit der Abfahrtszeiten zu erleichtern. Unter der Woche (montags bis freitags) sollen sich auch in den Ferien und an Feiertagen die Fahrzeiten in Zukunft nicht mehr vom regulären Fahrplan unterscheiden.
Trambahn: Schienenersatzverkehr und bessere Orientierung
Bei der Tram gilt 2019 ein neuer Netzplan: Die Linie 19 fährt nach Berg am Laim und die Linie 21 zur St.-Veit-Straße. Die zur Verstärkung geplante Linie 29 zum Willibaldplatz kann noch nicht realisiert werden, solange nicht genügend Züge zur Verfügung stehen. Die Fahrzeugsituation ist vor allem deshalb weiterhin angespannt, weil Bauteile erneuert werden müssten, während die Verfügbarkeit der Hauptwerkstätte weiter eingeschränkt ist. Um das geplante Angebot komplett zu realisieren, müssen in den Hauptverkehrszeiten an Schultagen im Regelfall 98 Züge eingesetzt werden. Um diese Zahl zu erreichen, werden zusätzliche Fahrzeuge benötigt. Die MVG, die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) und Siemens möchten neue Fahrzeuge zulassen und in Betrieb nehmen. Allerdings hat sich die Zulassung der ersten neuen Züge verzögert. Sollte also die Zulassung nicht rechtzeitig gelingen, würde beispielsweise die Linie 12 vorübergehend vom Busverkehr übernommen. Wegen Bauarbeiten am Romanplatz würde dort voraussichtlich ab Pfingsten ohnehin auf Busbetrieb umgestellt werden.
Um die Orientierung am Straßenbahn-Knoten Karlsplatz zu erleichtern, werden die einzelnen Bahnsteige – ähnlich wie bereits in Pasing – einheitlich und deutlich sichtbar gekennzeichnet. Die Bahnsteige der Haupthaltestelle in der Sonnenstraße bekommen die Nummern 1 bis 4 (Linien 16/17/18/27/28), die Haltestelle in der Bayerstraße (Linie 20/22) erhält die Nummer 5 und die Haltestellen in der Prielmayerstraße (Linie 19/20/21/22) werden mit 6 und 7 nummeriert und die NachtBus-Haltestellen am Fahrbahnrand bekommen die Nummern 8 und 9. Die Nummern werden auch in die Übersichtspläne und die Wegweisung aufgenommen. Weitere Knotenpunkte sollen künftig ebenfalls einheitlich durchnummeriert werden. Die geplante Verlängerung der Linie 22 zum Willibaldplatz, und somit die Umbenennung in die Linie 29, wurde auf später verschoben.
Busverkehr: Neue Tangente und höhere Taktung
Zur Stärkung des Stadt-Umland-Verkehrs wird die neue ExpressBus-Linie X80 zwischen Moosach, Lochhausen, Gröbenzell und Puchheim Bahnhof eingerichtet. Die Linie soll die S-Bahnlinien S1, S2, S3 und S4 miteinander verbinden und das westliche Umland an die Flughafen-S-Bahn sowie an die U3 anbinden. Die stark wachsenden Gemeinden im Münchner Westen erhalten damit erstmals eine direkte Bus-Anbindung an das Münchner U-Bahnnetz. Die Busse halten im Stadtgebiet nur an wichtigen Verknüpfungspunkten und fahren montags bis samstags bis etwa 22.30 Uhr im 20-Minuten-Takt.
Zwischen Pasing Bahnhof, Westkreuz, Hellensteinstraße, Joseph-Suder-Bogen und Germeringer Weg wird die neue Buslinie 157 zur Erschließung der Wohnquartiere im 20-Minuten-Takt eingerichtet. Das Angebot wird voraussichtlich als Linienwechsler mit der Buslinie 130 ab Pasing Bahnhof realisiert.
Die Frequenz der Linie 164 zwischen Allach und Westfriedhof wird morgens auf einen 10-Minuten-Takt verdoppelt.
Zwischen Feldmoching und Karlsfeld soll der StadtBus 172 auch im Winter durchgehend im 30-Minuten-Takt fahren, anstatt wie bislang im Stundentakt.
Auf der MetroBus-Linie 56 sollen die Busse morgens zwischen Fürstenried West und Blutenburg und nachmittags zwischen Pasing Bahnhof und Klinikum Großhadern im 5-Minuten-Takt fahren.
Des Weiteren soll die Linie 153 als Verbindung zum Zentrum weiter ausgebaut werden. Die Busse pendeln dann in Zukunft auch samstags zwischen Odeonsplatz und Trappentreustraße.
Tarifreform 2019
Nach aktuellem Stand tritt die MVV Tarifreform zum 15. Dezember 2019 in Kraft. Bis dahin bleibt für die Kunden alles beim Alten. Der ganze Münchner Innenraum wird zu einer einzigen Tarifzone M zusammengefasst. Damit fallen in der Stadt alle Tarifgrenzen weg.
Alle derzeit gültigen Tickets wird es auch noch Ende nächsten Jahres geben. Sie folgen dann alle der neuen sieben Zonen Logik. Allerdings wird die IsarCard60, unter Berücksichtigung der steigenden Lebensarbeitszeit, zur IsarCard65. Die derzeit geltende Sperrzeit zwischen 6 und 9 Uhr entfällt, damit ist die IsarCard65 immer den kompletten Tag gültig. Zu Übergangsregelungen für derzeit unter 65-jährige IsarCard60 Abo-Kunden kann man sich unter www.mvv-muenchen.de informieren, sobald diese feststehen.
Neu hinzu kommt eine separate U21-Streifenkarte und löst damit das vergünstigte Angebot für Personen im Alter von 15 bis 21 Jahren ab. Reguläre Streifenkarten können in die neue U21 Streifenkarte umgetauscht werden.
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