Lehrer als Beruf?
Philologenverband zur Attraktivität des Lehrerberufs
Vergangene Woche ging es im Landtag darum, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Für den Bayerischen Philologenverband (bpv) ist dabei wichtig, den Fokus nicht nur auf die Grund- und Mittelschulen zu legen. Auch beim Lehramt für Gymnasien sollen die besten Absolventen für die Berufung des Lehrerseins gewonnen werden: Dazu braucht es bessere Einstiegsperspektiven, mehr Zeit für die vielfältigen Aufgaben neben dem Unterricht und eine differenzierte Lehrerbildung.
Einstellungsperspektiven verbessern
Michael Schwägerl, Vorsitzender des bpv, erläutert: „Lehrersein ist mehr als ein Beruf, es ist eine Berufung. Im Sinne der Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen müssen wir daher die besten Köpfe für das Lehramt begeistern und auch einstellen. Wenn – wie momentan – nur zehn Prozent aller Absolventen eine Planstelle am Gymnasium erhalten, wird die Attraktivität des Lehrerberufs massiv beeinträchtigt.“ Der bpv beobachtet zudem bereits einen Rückgang bei den Studierendenzahlen zum Lehramt Gymnasium.
Zeitliche Ressourcen ausbauen
Auch im Beruf brauchen die Kolleginnen und Kollegen mehr Unterstützung. Schwägerl betont: „Die vielen zusätzlichen Herausforderungen durch Digitalisierung, Inklusion, individuelle Förderung und einen erhöhten Verwaltungsaufwand können nur mit mehr Zeit gemeistert werden. Daher fordern wir mehr zeitliche Ressourcen für die aktuell tätigen Lehrkräfte, auch das trägt zur Steigerung der Attraktivität des Berufs bei.“
Fachlichkeit und Differenzierung erhalten
„Gute Lehrer brennen für ihr Fach und ihre Schulart und lieben die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Jede Idee, das Studium zu entfachlichen oder die Lehrerbildung einzuebnen, macht den Beruf aber weniger attraktiv. Lehrkräfte sind und bleiben fachliche Spezialisten und entscheiden sich bewusst für ihre Fächer und die Schulart. Diese Begeisterung überträgt sich auch auf die Schüler und führt letztlich zu einer besseren Schule“, so Schwägerl abschließend.
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