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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Lebensbrücke-Frühstücksklub nicht in Gefahr
Stadt München will Schulfrühstücke verbieten
In München kommen immer mehr Grundschulkinder morgens hungrig in den Unterricht. Zum Glück gibt es Initiativen, die diesen Kindern ein Frühstück anbieten. Der Erfolg: Ohne knurrenden Magen sind die Kinder konzentrierter und können dem Unterricht besser folgen. Aber genau damit soll jetzt Schluss sein. Denn die Landeshauptstadt München, genauer gesagt das Referat für Bildung und Sport, untersagt ab sofort allen Personen, die nicht bei der Stadt angestellt sind, die Nutzung von Schulküchen zum Zubereiten des Frühstücks, so die Deutsche Lebensbrücke. Für die meist von Ehrenamtlichen zubereiteten Morgenmahlzeiten bedeutet dies das Aus. „Als Begründung werden Probleme bezüglich Hygiene und Haftung genannt“, erklärt Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. Sie ist empört: „Das ist ein bürokratischer Unsinn erster Ordnung auf dem Rücken von hungrigen Kindern“.
Die private Hilfsorganisation unterhält in München derzeit zwei Frühstücksklubs. „Beide sind – im Moment – gottseidank nicht von dem städtischen Verbot betroffen", so Petra Windisch de Lates. Im Frühstücksklub in der Ittlingerschule wird das Frühstück von dem - angestellten - Hausmeisterehepaar im Schulkiosk vorbereitet, die Lagerung der Lebensmittel erfolgt in einem extra Abstellraum. Im Frühstücksklub der Hugo-Wolf-Schule können die Ehrenamtlichen das Frühstück in einer separaten Spülküche vorbereiten. Der Kühlschrank steht in keiner Mensa, sondern im Raum der Mittagsbetreuung. „Insofern sind wir von den Verboten bis jetzt nicht betroffen“, freut sich Petra Windisch de Lates, „und unsere Kinder können weiterhin jeden Morgen ein leckeres Frühstück genießen.“ Allerdings ist es unter den aktuellen Voraussetzung schwer, weitere Frühstücksklubs aufzubauen. „Wir haben mehrere Anfragen von Schulen, denn der Bedarf in München steigt. Aber im Moment können wir da gar nichts machen. Ich hoffe, dass die Stadt München sich hier schnell um eine Lösung bemüht, zum Wohl der Kinder“, ergänzt sie.
Wenn rundherum das Frühstücksangebot für die Kinder eingestellt wird, ist es um so wichtiger, dass die Frühstücksklubs der Deutschen Lebensbrücke erhalten bleiben. „Wir möchten nicht nur, dass die Schülerinnen und Schüler satt werden, wir möchten ihnen auch ein gesundes und abwechslungsreiches Frühstück anbieten. Dazu gehören Obst und Gemüse und wenigstens zweimal in der Woche frische Semmeln und Brezn.“ Mit der Unterstützung durch den Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband München allein kann so ein Angebot leider nicht vorgehalten werden. Die Deutsche Lebensbrücke ist auf die Spenden der Münchnerinnen und Münchner angewiesen. „Mit 50 Euro können zum Beispiel 33 Frühstücksklub Kinder in der Ittlingerschule lecker und gesund essen und noch ein Pausenbrot mit in den Unterricht nehmen. Ein Frühstück kostet pro Kind 1,50 Euro am Tag. Bitte, liebe Leserinnen und Leser, helfen Sie uns, die Münchner Kinder satt in den Schultag zu schicken."
Spendenkonto
Deutsche Lebensbrücke e.V.
IBAN: DE11 7008 0000 0300 1003 00
Stichwort: Frühstücksklubs
Die Deutsche Lebensbrücke ist eine humanitäre Hilfsorganisation mit Sitz in München. Sie unterstützt seit 30 Jahren bedürftige und kranke Kinder und ihre Familien in Deutschland und weltweit. Die Deutsche Lebensbrücke finanziert ihre Projekte ausschließlich aus Spendengeldern. Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates: “Unser Motto: geben statt Reden, denn mitten im Wohlstand wächst die soziale Ungerechtigkeit”.
Deutsche Lebensbrücke: Dachauer Str. 278, 80797 München, Tel: 089-79199859, www.lebensbruecke.de.
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