Lebendige Kulturszene
Pasinger Mariensäule e.V. ehrte Preisträger 2008
„Im 30sten Jahr der Preisverleihungen können wir wieder drei hervorragende Künstler ehren“, begann Peter Dietl, Vereinsvorsitzender der Pasinger Mariensäule e.V., die diesjährige Festveranstaltung. Zusammen mit seinen beiden Stellvertretern Maria Osterhuber-Völkl und Thomas Schmatz überreichte er die Anstecknadeln, Urkunden und das Preisgeld von je 1500 Euro.
Seit 1978 gibt es alle zwei Jahre insgesamt drei Verleihungen in den Kategorien Kunst, Kultur und Förderung. „Ursprünglich wollten wir nur zwei Preise verleihen. Doch hat sich die Idee des Förderpreises, die vor allem auch Nachwuchsarbeit und breites Engagement würdigt, schnell durchgesetzt“, erklärte Dietl.
Und Gründungsmitglied des Vereins und zweiter Vereinsvorsitzende Schmatz ergänzte: „Wir sind im Laufe der Jahre ein kleiner, Parteien übergreifender Verein geblieben mit etwa 15 Mitgliedern.“ Entsprechend viel Begeisterung bringt jedes einzelne Vereinsmitglied ein. Wichtige Aufgabe war und bleibe die Förderung von Kunst und Kultur im Münchner Westen.
Bürgerehrung ohne staatliche Unterstützung
„Dank unserer traditionellen Veranstaltungen wie das Pasinger Wildessen, der Christkindlmarkt und viele, viele andere Dinge mehr kommen wir seit Anfang an ohne staatliche und städtische Kohle aus“, würdigte Schmatz die Arbeit des Vereins. Somit seien die Preisverleihungen echtes Bürgeransinnen, bei denen Bürger verdienstvolle Mitbürger ehren.
Als Laudator für den Kunstpreisträger und Bildhauer Klaus Behr verwies Schmatz auf die vielen Plätze, an denen bereits Plastiken und Skulpturen von Behr zu sehen sind. „Ob in der Weinbergerstraße, an der Schäferwiese, aber auch in Schwabing oder Ramersdorf und in vielen anderen Städten – stets ist die Arbeitsfreude von Klaus Behr, aber auch seine strenge Formensprache sichtbar“, sagte Schmatz. „Ich habe den Preis mit Begeisterung aufgenommen!“, freute sich der Bildhauer.
Mit viel Phantasie und skurrilem Humor
Auch der neue Kulturpreisträger Anton Ruppert erfuhr bereits eine breite Anerkennung seiner Arbeit weit über München hinaus. „Anton Ruppert ist ein hervorragender Vertreter zeitgenössischer Musik“, sagte Kammermusiker Erich Gargerle in seiner Laudatio über den Komponisten. „Jedes Stück von Anton Ruppert ist ein Unikat, dem eine stets neue Idee innewohnt.“
Als langjähriger Freund und Wegbegleiter möchte er besonders zwei Eigenschaften Rupperts herausstellen: „Zum einen seinen wunderbaren, zu Herzen gehenden und oft skurrilen Humor. Und seine überwältigende Phantasie“, betonte Gargerle. Zahlreich seien seine Stücke. „Doch das wichtigste von allen hat er noch nicht geschrieben, wie er selbst von sich sagt.“
Ruppert sagte: „Ich freue mich wahnsinnig und danke allen, die meinen Erfolg begleitet und möglich gemacht haben.“ Für die Festgäste spielte er am Klavier sein Stück „Weltende“ mit seiner Frau Anneliese an der singenden Säge, die dazu Texte von Else Lasker-Schüler sang.
„Der Preis geht an den Richtigen“
Dritter Preisträger 2008 wurde der Gitarrist Augustin Wiedemann, den sein Laudator Klaus Wildner als hervorragenden Förderer der Kultur- und Nachwuchspflege beschrieb. „Augustin gehört zu den führenden Gitarristen Deutschlands“, erklärte Wildner.
Dank seines Engagements auch innerhalb der Hermann-Hauser-Guitar-Foundation ist München wieder zu einem Mekka der klassischen Gitarrenmusik geworden. „Der Förderpreis geht hiermit ganz sicher an den Richtigen“, so Wildner. Der dankte sichtlich gerührt: „Jetzt fühle ich mich als richtiger Pasinger.“
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