Lärm und Staub im Übermaß
Auf der Neuhauser Bürgerversammlung gab es mehrere Anträge zur Landshuter Allee
Der Verkehr und seine Auswirkungen im Stadtviertel stand einmal mehr im Mittelpunkt der Neuhauser Bürgerversammlung, die in diesem Jahr von Stadtrat Alexander Reissl geleitet wurde. In der gut besuchten Aula der Rudolf-Diesel-Realschule meldeten sich 17 Bürger zu Wort. Ein Schwerpunkt bildete dabei die Landshuter Allee, wobei die Meinungen, wie dem Übermaß an Lärm und Feinstaub beizukommen ist, auseinandergingen.
Rechnung tragen
Für die Bürgerinitiative "Pro-Landshuter-Allee-Tunnel" erneuerte Urban Hilgers die schon im vergangenen Jahr gestellte Forderung an die Stadt, unverzüglich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben mit dem Ziel, die Schadstoffimmissionen an der Landshuter Allee entscheidend und nachhaltig zu verringern. Den baulichen Veränderungen durch die neuen Quartiere an der Achse Hauptbahnhof-Laim-Pasing und den zentralen Busbahnhof sowie den angedachten Planungen für Olympia 2018 müsse auch verkehrsplanerisch Rechnung getragen werden, so die BI. Hilgers kritisierte zudem, dass der Antrag vom vergangenen Jahr nicht beantwortet worden sei und forderte die Landeshauptstadt auf, die eigene Satzung bezüglich geltender Fristen ernst zu nehmen und Anträge aus der Bürgerschaft korrekt zu behandeln.
Auch in zwei weiteren Anträgen – einer stammte von den Neuhauser Jusos – wurde eine Verlängerung des Tunnels an der Landshuter Allee gefordert. Rudolf Rother, der an der viel befahrenen Verkehrsader wohnt und seit vielen Jahren für eine Verbesserung der Situation dort kämpft, setzte sich dagegen für eine Ampelanlage an der Einmündung der Umkehrschleife ein und sprach sich für einen Geschwindigkeitsanzeiger für den Richtung Donnersbergerbrücke fließenden Kfz-Verkehr sowie die Ermittlung des realen Lärmwerts an der Kreuzung Landshuter Allee/Nymphenburger Straße aus. Tunnelbauten seien kein Patentrezept, meinte er. Es müsse den "grenzenlosen Zufahrtsmöglichkeiten des motorisierten Verkehrs in den Burgfrieden Münchens, endlich ein Riegel vorgeschoben werden". Seine Anträge wurden jedoch alle mehrheitlich abgelehnt, während die Forderungen nach einem Tunnelbau große Zustimmung fanden.
Opportunitätsprinzip
Mehrheitlich abgelehnt wurde der Antrag eines Bürgers, der das halbseitige Parken auf Gehwegen streng geahndet haben wollte. Der Leiter der PI 42, Ulrich Rothdauscher, führte dazu aus, dass die Neuhauser Polizei in solchen Fällen nach dem Opportunitätsprinzip, also nach Ermessen handle und ihren Schwerpunkt auf die Entschärfung von gefährlichen Verkehrssituationen lege.
Eine Mehrheit fand sich für ein Lkw-Verbot über 3,5 Tonnen in der Dom-Pedro-Straße Richtung Dom-Pedro-Platz, für die Verlängerung von Ampelphasen für Fußgänger an verschiedenen Kreuzungen, für die Erarbeitung einer langfristigen Lösung im Fußgänger-/Radfahrerbereich der Laimer Röhre (Juso-Antrag), für eine Nachtanbindung zwischen Romanplatz und Rotkreuzplatz (ebenfalls ein Juso-Antrag), für Lärmschutz auf der Donnersbergerbrücke sowie für die Sanierung oder den Neubau des S-Bahnhhofs an der Donnersbergerbrücke.
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