Kritik an Energiewendepolitik
Hohe Strompreise machen der bayerischen Wirtschaft zu schaffen mahnt die IHK Bayern
Bayerns Wirtschaft steht der Energiewende skeptisch gegenüber. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Industrie-und Handelskammer in Bayern (BIHK). Basierend auf einer Umfrage beurteilt der Großteil der Unternehmen im Freistaat die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit negativ.
Weckruf für die neue Staatsregierung
Nach Angaben der Betriebe machen vor allem die steigenden Strompreiskosten eine der wesentlichen Belastungen aus. Rund 42 Prozent der Befragten geben an, dass sich die Stromkosten für sie in den letzten 12 Monaten verteuert haben. „Diese Ergebnisse sind ein Weckruf für die Politik. Ohne die Wirtschaft ist die Energiewende nicht zu schaffen. Die Energiekosten steigen jährlich, der Netzausbau lässt weiter auf sich warten. Das passt nicht zusammen“, mahnt Peter Driessen, BIHK-Hauptgeschäftsführer. Nach Ansicht der Wirtschaftsunternehmen muss es einen effizienteren Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmärkten geben, damit die Wettbewerbsfähigkeit nicht zunehmend gefährdert wird, wie aus der Studie hervorgeht. Angesichts dieser Resultate richtet Peter Driessen einen deutlichen Appell an die neue bayerische Landesregierung. Diese solle, so der Wirtschaftsfachmann, die Umsetzung der Energiewende in Einklang mit den wirtschaftlichen Interessen der bayerischen Unternehmen bringen. „Ab 2022 muss Bayern nach der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke rund 40 Prozent des benötigten Stroms importieren. Das kostet und wird die Betriebe weiter belasten“, so BIHK-Hauptgeschäftsführer Driessen weiter.
Unternehmen verlagern Produktion zunehmend ins Ausland
Die hohen Strompreise sind, wie aus der IHK-Umfrage hervorgeht, vor allem für energieintensive Industrieunternehmen problematisch. Aus diesem Grund treffen immer mehr Betriebe im Freistaat die Entscheidung ihre Produktion zunehmend ins Ausland zu verlagern. Im Rahmen der BIHK-Studie gaben rund 28 Prozent der befragten Industrieunternehmen an, sich Gedanken über eine Produktionsverlagerung ins Ausland gemacht zu haben, beziehunsgweise diese schon schon vollzogen zu haben. Driessen zeigt sich angesichts dieser Resultate alamiert und betont, dass dies eine besorgniserregende Entwicklung darstelle, die vor allem zu Lasten der bayerischen Wirtschaft gehe.
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