Kies wird knapp
Die ausreichende Versorgung der bayerischen Wirtschaft mit Rohstoffen zu bezahlbaren Preisen wird immer schwieriger. Zu diesem Ergebnis kommt der Rohstoffreport Bayern 2019 des Bayerischen Industrie- und Handels-
kammertags (BIHK e.V.). In nahezu allen Rohstoffkategorien legten die Preise seit der Umfrage 2015 deutlich zu. Über die Hälfte (51 Prozent) der befragten Unternehmen gab an, dass sich besonders Basismetalle wie Eisen, Aluminium oder Kupfer verteuert haben (2015: 32 Prozent). Auch die Preise heimischer Rohstoffe wie Steine und Erden (Kiese, Sande, Lehme) sind gestiegen. Hier verzeichnete fast jedes dritte Unternehmen (28 Prozent) Preiserhöhungen.
Versorgungsengpässe bremsen die Unternehmen zusätzlich aus. Bei Basismetallen kritisiert fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) die Versorgungslage, bei Steinen und Erden mehr als jedes dritte Unternehmen (38 Prozent). Fast jedes fünfte meldete auch bei Industriemineralen wie Steinsalz, Kalisalz oder Feldspat Nachschubprobleme.
Da Bayern über große Vorkommen an Steinen und Erden verfügt, spielt die heimische Rohstoffgewinnung vor allem für die bayerische Bauwirtschaft eine große Rolle. Damit die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt, erwarten die Unternehmen mehr Unterstützung von der Politik. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (44 Prozent) fordert weniger Hürden beim Rohstoffabbau. „Bayern braucht mehr denn je eine leistungsfähige Bauwirtschaft. Nur so können die dringend erforderlichen Wohn-, Bau- und Verkehrsprojekte im Freistaat realisiert werden“, betont BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl.
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