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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Jugendliche im Westpark verhalten sich meist problemlos
BA 7 gegen Nazi-Demo
Bei der April-Sitzung des Bezirksausschuss 7 (Sendling-Westpark). mochte man Angesichts gleich mehrerer verletzter Ausschussmitglieder, die mit Gipsarmen und an Krücken humpelnd zur Sitzung erschienen, gar nicht recht glauben, dass hier so friedlich zuging. Doch dass dies reiner Zufall war, stellte Ingrid Nothbohm, die Vorsitzende des BA 7, die selbst mit einer Mittelfußfraktur belastet ist, gleich zu Beginn der Sitzung klar.
Den Abend eröffnete Alexander Hofmann, Geschäftsführer der Baywobau, den der BA 7 zur Vorstellung seines Bauprojekts „Green Village“ auf dem Gelände des St. Pius Kolleg an der Dauthendeystraße, das zum 1.5. hin vom Orden der Steyler Missionare aufgelöst wird. Die Baywobau wird dort im Waldfriedhofsviertel bis 2012 in zwei Bauabschnitten 190 Wohnungen im mittelpreisigen Segment errichten, von der kompakten 2-Zimmer- bis hin zur großzügigen 5 Zimmer-Familien-Wohnung. Das Bauvorhaben sieht Mietwohnungen wie auch Eigentumswohnungen vor. Das Häuserensemble selbst soll harmonisch in die dortige Baulandschaft integriert und zwischen den vorhanden schützenswerten Baumbestand eingebettet werden. Obgleich ein solches Bauvorhaben keiner Zustimmung durch den Bezirksauschuss bedarf, kam Hofmann der Einladung des BA 7 gerne nach um dieses Projekt der Baywobau, die in Sendling und Umgebung schon in vielen Bauvorhaben wichtigen Wohnraum in der Stadt geschaffen hat, zu präsentieren. Im Bauabschnitt 1 soll ein wichtiger sozialer Beitrag geleistet werden und eine großzügige Kindertageseinrichtung integriert werden, wie es sich der Grundstücksveräußerer, also die Steyler Brüder, gewünscht hatten, die dann von der Stadt München betrieben werden wird.
Erfreulich ging es dann auch gleich weiter in der Tagesordnung, denn der Bezirksausschuss konnte Förderungsanträgen der Caritas, für einen Ausflug der Patienten einer Tagesstätte für psychische Gesundheit, wie auch des Feierwerk e.V., für die dringend nötige Sanierung der Skaterrampe auf dem Vereinsgelände, zustimmen.
Für den Westpark stand eine Entscheidung an: die nächtlichen Parties an den Alten Eichen hatte schon in vergangenen Sitzungen für Diskussionsstoff gesorgt und zu einer Verstärkung der Kontrollen im Park, seitens der Münchner Polizei geführt, doch musste jetzt festgestellt werden, dass auch der Westteil des Parks davon betroffen ist und das Verhalten meist jugendlicher Münchner dort für viele Gäste des Westparks zum Problem wird. Eigens dafür berichteten Beamte der Polizeiinspektion 15 vom Ergebnis der Kontrollen und konnten erfreut feststellen, dass es zwar zu vermehrten Versammlungen jugendlicher Gruppen im Bereich der Grillplätze am Westsee kam und kommt, die Jugendlichen selbst aber stets friedlich und kooperativ waren und alle Kotrollen auf Betäubungsmittel negativ ausgefallen waren, teilte Sascha Hofstetter von der PI 15 mit.
Der Bezirksausschuss betonte, dass friedliche Jugendliche, die keine Drogen oder harten Alkohol konsumierten, willkommene Gäste im Park seien, doch dass auch kleinere Gruppen und Familien der Platz in den Grillzonen nicht verwehrt werden darf und erließ eine entsprechende Erweiterung des bestehenden Beschlusses, der für das Gebiet um die Alten Eichen getroffen worden war, nun für den gesamten Westpark und bat die Polizei auch weiter um Kontrollen im Park die das Gefühl von Sicherheit im Westparkgelände weiter stärken sollen.
Abschließend beschäftigte sich der BA 7 noch mit mehreren Anfragen aus den Ausschüssen und Fraktionen. Im Hinblick auf Klima und Umweltschutz sollen in der Stadt München durch die Stadtwerke rund 100 Ladestationen für Elektroautos errichtet werden. Die CSU-Fraktion verwies auf ein diesbezügliches Projekt der SWM und beantragte, sich dabei besonders einzubringen um möglichst viele dieser Elektro-Tankstellen in den Bezirk zu holen, um den Anwohnern, die sich für den Kauf eines solchen umweltschonenden Hybrid- oder Voll- Elektro-Autos entschieden, auch die nötige Infrastruktur zu bieten. Diesem Antrag der CSU-Fraktion stimmte der BA ebenso einstimmig zu, wie dem Antrag auf Eindämmung der Verbreitung von Spielhallen und Geldspielautomaten im Bezirk.
Der Antrag von Grünen und FDP auf die Errichtung einer Laufregion München-Südwest sorgte für große Diskussionen. Während Vertreter der CSU-Fraktion eine Bürokratisierung eines Breitensports befürchteten, dem so viele Münchner ohne einen übergeordneten Dachverband mit Satzung und Direktiven einfach nur aus purer Freude nachgehen, betonten die Antragssteller, dass es ihnen nur um eine Förderung und nicht um eine Einflussnahme auf die Freizeit-Jogger geht., z.B. eine Ausschilderung von Laufwegen, z.B. mit Streckenmarkern und Distanz, die den Läufern eine Hilfestellung bei ihrem Training sein sollen. Da noch weitere Gesprächsbedarf besteht wurde dieser Antrag in den Jugend- und Sozialausschuss zurückgegeben aus dem auch der letzte Antrag kam, die Sanierung der Schulküche der Schule an der Fernpaßstraße, dem auch einstimmig zugestimmt wurde.
Besondere Bedeutung hatte an diesem Abend ein Eilantrag im Bezirksauschuss: „Kein Platz für (Neo-)Nazis!“ Mit diesem Antrag stellte sich der BA 7 hinter die Anträge der Bezirksausschüsse 19 (Thalkirchen-Obersendling – Fürstenried-West – Forstenried) und 20 (Hadern) bei dem zur Gegendemonstration gegen einen Aufmarsch von Neonazis durch den Münchner Südwesten am 8. Mai 2010, dem 65. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs, aufgerufen wird und machte in seiner Begründung deutlich, dass es für den BA 7 Sendling-Westpark nicht hinnehmbar ist, dass Neonazis am diesem Tag in einer „sich fortbewegende Versammlung unter freiem Himmel" ungestört durch den Münchner Süden marschieren dürfen und zeigte sich damit solidarisch mit den angrenzenden und betroffenen Bezirksausschüssen 19 und 20. A. Gill
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