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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Internationaler Erfolg
Große Auszeichnung für Torfrau Manuela Zinsberger
Sie ist 22 Jahre jung und kann schon allerhand Erfolge aufweisen: Torfrau Manuela Zinsberger ist vierfacher Österreichischer Meister, zweifacher Deutscher Meister, dreifacher ÖFB-Cupsieger sowie Zypern-Cup-Sieger 2016 und belegte mit der österreichischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017 den dritten Platz. All diese Errungenschaften haben ihr Ende Oktober eine weitere Auszeichnung gebracht: Die Torhüterin der FC Bayern Frauen wurde in Wien als Österreicherin des Jahres in der Kategorie Erfolg International geehrt. Überreicht wurde ihr die wohlverdiente Trophäe bei einer festlichen Gala vor rund 500 Gästen von Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling.
Die Münchner Wochenanzeiger sprachen mit der Österreicherin des Jahres, die seit der Saison 2014/2015 beim FC Bayern unter Vertrag steht, über die Vergangenheit, den Arbeitsalltag und ihre Freizeit.
"Ich bin gerne mit Freunden unterwegs"
Münchner Wochenanzeiger: Mit neun Jahren entschieden Sie sich dazu, Torfrau zu werden — zuvor haben Sie laut Aussage Ihres Vaters, der ja selbst Torwart war, auf jeder Position gespielt. Warum haben Sie sich für die Position im Tor entschieden?
Manuela Zinsberger: Das hat sich zufällig ergeben: In Leitzersdorf, wo ich mit dem Fußball angefangen habe, musste unser Goalie plötzlich wegziehen. Es stellte sich die Frage, wer ins Tor geht. Anfangs wechselten wir uns noch ab. Doch irgendwie habe ich mich dann schnell mit der Position angefreundet und habe so Spaß daran gefunden, dass ich zu mir selbst gesagt habe: "Ja, ich will ins Tor und eine richtig gute Torfrau werden." Dieses Ziel habe ich ab diesem Zeitpunkt konsequent verfolgt.
Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?
Manuela Zinsberger: Ziemlich durchgetaktet. Zwischen 8 und 8.30 Uhr stehe ich auf, dann geht es direkt zum Campus, wo ich zunächst ein bisschen individuell arbeite, bevor um 10 Uhr das erste Mannschaftstraining ansteht. Anschließend gibt es Mittagessen am Campus. Danach fahre ich nach Hause und versuche, kurz ein bisschen runterzukommen und abzuschalten. Lange Zeit dafür habe ich nicht, weil um 16.30 Uhr schon die zweite Einheit mit der Mannschaft am Campus auf dem Programm steht. Auch vor diesem Training arbeite ich ein wenig individuell, mobilisiere meinen Körper, arbeite unter anderem mit der sogenannten Blackroll. Nach dem Training geht es dann entweder nach Hause oder ich fahre noch mit ein paar Mannschaftskolleginnen zum gemütlichen Essen in die Stadt.
Was macht eine Österreicherin des Jahres in der Kategorie Erfolg International in ihrer Freizeit, wenn es mal nicht um Fußball geht?
Manuela Zinsberger: Viel Freizeit bleibt ja nicht. Eigentlich dreht sich alles nur um Fußball. Aber wenn es die Zeit zulässt, koche ich sehr gerne. Da geht es bei mir dann auch nach dem Motto ‚Das Auge isst mit’. Selbst wenn ich nur für mich alleine koche, schaue ich immer, dass das Gericht möglichst optimal aussieht. Ansonsten bin ich auch einfach gerne mit Freunden unterwegs, gehe Kaffee trinken oder etwas essen. Und außerdem fotografiere ich mittlerweile richtig gerne. Ich schieße gerne schöne Fotos — egal, ob von Landschaften oder Gebäuden. Erst vor kurzem habe ich mir eine Spiegelreflexkamera gekauft, um das Ganze noch etwas professioneller zu machen. Einige von meinen Bildern gibt es auf meinen Social-Media-Kanälen zu sehen. Andere sind dann wiederrum alleine für den Privatgebrauch.
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