Golf in Zeiten von Corona
Golfanlage Rottbach bereitet Wiedereröffnung vor
Nach vielen Wochen des Wartens ist absehbar, dass geeignete Sportstätten in Bayern ab dem 11. Mai endlich wieder einen eingeschränkten Corona-Sportbetrieb aufnehmen können. Auch die Golfanlage Rottbach wird dann wieder ihre Pforten für Golfer öffnen dürfen und bereitet sich bereits fleißig darauf vor. Der 27-Loch Meisterschaftsplatz präsentiert sich seit seiner Erweiterung im Sommer 2007 als einer der größten und längsten Golfplätze im Münchener Westen.
Ungewohnte Anforderungen
„Im regulären Spielbetrieb verteilen sich bei uns höchstens 150 Golfer auf über 147 Hektar in schönster Natur, also im Schnitt fast 10.000 Quadratmeter je Golfer. Da wurde bei unseren Mitgliedern und Gästen das Verständnis für die Nichtberücksichtigung bei den ersten Lockerungsmaßnahmen zunehmend geringer“, stellt Anlagenleiter Thomas Kuhn fest. Insofern ist man nun froh, den Golfern endlich wieder Zugang zu ihrem geliebten Hobby anbieten zu können. Wenn auch noch mit Einschränkungen und ungewohnten Restriktionen. „Wir sehen uns plötzlich mit Anforderungen konfrontiert, die vor wenigen Wochen für unseren Sport noch völlig undenkbar waren“, erläutert Kuhn.
Eine Vielzahl an Verhaltensregeln, Hygienevorschriften und Schutzmaßnahmen muss gegenüber den Sportlern plausibel kommuniziert und vor allem eingehalten werden. An fast jeder Ecke sind Absperrbänder, Schilder, Bodenmarkierungen, Zutrittsbeschränkungen oder Schutzscheiben angebracht. Beispielsweise soll die Berührung potenziell kontaminierter Flächen und Gegenstände vermieden werden. Wo dies nicht möglich ist, muss im regelmäßigen Turnus desinfiziert werden. Da stößt auch ein professionell organisierter Sportbetrieb wie der der Golfanlage Rottbach an ihre Grenzen: „Wir nutzen 16.000 Rangebälle zum Trainieren auf unserer Sportanlage. Diese müssen nach jeder Nutzung von uns desinfiziert werden“, erklärt Head-Greenkeeper Nick Aylwin. Um das Berühren der Fahnenstangen zu vermeiden, hat die Golfanlage spezielle Locheinsätze mit einer Aufnahmeerleichterung für Bälle installiert. Der Golfball fällt nicht mehr in das sonst heilige Loch, sondern bleibt knapp unter der Grasnarbe liegen. Für den Sport hilfreiche, aber verzichtbare Einrichtungen, wie Umkleiden, Schlägerwaschstellen und Sandbunkerrechen sind ohnehin schon aus dem Betrieb genommen worden.
Nicht nur für den Betreiber, sondern auch auf die Golfer kommen durch die Corona-Restriktionen ungewohnte Zeiten zu.
Gesundheit ist oberste Priorität
Wer an seiner Technik feilen möchte, kann dies auch ab 11. Mai wieder im Einzeltraining bei den selbständigen Golflehrern machen, die wie viele auf sehr harte Wochen zurückblicken. Da natürlich auch auf den Übungsgrüns die Abstandsregeln gelten, halten sich dort jetzt noch höchstens eine Handvoll Personen auf, wo ansonsten früher Dutzende Golfer trainiert hatten. Und auch der im Clubhaus integrierte Golfshop darf wie alle Geschäfte nur einzeln und mit Mund-Nasenschutz betreten werden. In den ersten Tagen nach der Inbetriebnahme der Sportanlage wird mit einem großen Andrang gerechnet. Die meisten Golfer haben im Herbst des Vorjahres zuletzt einen Golfschläger in der Hand gehabt und stehen schon sehnsüchtig in den Startlöchern. Anlagenleiter Kuhn gibt zu bedenken: „Wir müssen und werden das Einhalten der Vorschriften mit einem hohem Personaleinsatz kontrollieren. Und es ist nicht auszuschließen, dass wir unbelehrbaren Personen die Sportausübung auf der Anlage temporär untersagen müssen. Die Gesundheit und das Gemeinwohl aller genießen zweifelsfrei oberste Priorität." Aber auch sein Team und er könnten die langersehnte Wiedereröffnung wie alle Golfliebhaber kaum erwarten.
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