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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Faltungen und Zeichen“
Ausstellung in der Malerinnung
Seit 1965 arbeitet Walter Hirschberg als freischaffender Künstler. Der erfolgreiche Maler kann zwar auf keine akademische Kunstausbildung verweisen, doch seine Arbeiten hängen in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen, wie zum Beispiel im Gutenbergmuseum in Mainz oder im Münchner Lenbachhaus. 1932 in Fürstenfeldbruck geboren, machte er als junger Mann eine Ausbildung zum Maler und schloss 1959 die Meisterschule für Maler in München mit der Meisterprüfung ab. Jetzt zeigt er eine Auswahl seiner Arbeiten unter dem Motto "Faltungen und Zeichen" in der Maler- und Lackierer Innung München und schlägt damit einen Bogen zu seinen beruflichen Anfängen.
Innungs-Obermeister Uli Faßnacht nahm diese Verbindung bei der Vernissage am 11. Juli in seiner Ansprache gerne auf, und stellte fest: "Der Meistertitel war im Mittelalter die Voraussetzung schlechthin, um – bei entsprechenden Begabungen versteht sich – eine künstlerische Werkstatt zu betreiben. Das war die Zeit in der Kunst und Handwerk noch eine untrennbare Einheit bildeten und der Künstler von seinem Selbstverständnis aber immer auch Handwerker war. Und so freue ich mich, einen gelernten Handwerker vorstellen zu dürfen, der zur Kunst gefunden hat und diese wiederum in seiner Handwerksorganisation, in unserer Innung, ausstellt."
Bei Walter Hirschberg würden sich Buchstaben und Zeichen elementar durch die künstlerische Arbeit ziehen, betonte er. "Gespiegelt und verwandelt bilden sie eine eigene Wirklichkeit, die hinter dem Zeichenhaften aufscheint, uns gewissermaßen zum Wesen der Zeichen führt. Mir scheint Ihre Bilder sind von der Morphologie der Dinge inspiriert... Es entsteht, verändert sich, vergeht, und aus diesem Vergangenen entsteht wieder anderes Neues und doch ewig Altes."
Den Gästen der Vernissage empfahl Uli Faßnacht, ruhig etwas länger vor den Bildern stehen zu bleiben. "Geben Sie ihnen und geben Sie sich Zeit für die Betrachtung, für die Entfaltung", meinte er und eröffnete die Ausstellung mit den Worten: "Lasst die Bilder sprechen!"
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