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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Erneuerbare Energien: Die besten Alternativen
Immer mehr Menschen wollen bewusster in einer Welt leben, ohne ihre wertvollen, erschöpflichen Ressourcen zu verbrauchen. Gerade in den erneuerbaren Energien steckt ein enormes Potenzial. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe Alternativen zum gewöhnlichen Strom. Das offizielle Ziel in Deutschland lautet bis 2025, bis zu 45 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Da wird es höchste Zeit, einen Blick auf die Alternativen zu werfen.
Das Verbundnetz und Stromnetz in starkem Zusammenhalt
In der elektrischen Energietechnik bildet ein Netzwerk aus Erdkabel und Freileitungen, Umschaltwerke und Schaltwerke sowie Kraftwerke das Stromnetz. Grundsätzlich sind die regionalen Stromnetze miteinander verbunden in einem großen Verbundnetz. Dazu gesellen sich getrennte Stromnetze, die als Inselnetze bezeichnet werden.
Über Starkstromnetze und Verbindungen können Verbraucher in ganz Deutschland mit Energie versorgt werden. Dafür sind unterschiedliche Spannungsebenen vorgesehen, die mögliche Netzverluste ausschalten. Das Stromnetz wird mit Dreiphasenwechselstrom betrieben. Hier unterscheiden sich vier Spannungsebenen. In Europa gebräuchlich ist 50 Hz als Netzfrequenz. Eine Sonderstellung besitzt das Stromnetz der Deutschen Bahn, das mit 16,7 Hz und Einphasen-Wechselstrom betrieben wird.
Was steckt hinter den Ökotarifen der Anbieter?
Nun befindet sich ganz Europa im Zeitalter der Energiewende und in der Abkehr zur klassischen Energiegewinnung. Wer die Welt für die nächsten Generationen zu einem wertvollen Lebensort machen möchte, sollte sich nach alternativen Möglichkeiten der Energienutzung umsehen. Das Ganze stellt sich über das breit gefächerte Angebot der Energieanbieter recht komfortabel dar. Schließlich muss der Verbraucher nichts weiter machen, als die alternativen Ökostrom- oder Ökogas-Tarife abzuschließen. Wer etwas weiter hinter die Fassade blicken möchte, beschäftigt sich mit dem Background und dem Weg, den die erneuerbaren Energien zurücklegen, um an der häuslichen Leitung anzukommen.
Die unterschiedlichen Formen erneuerbarer Energien haben alle eines gemeinsam: Sie sind aus regenerativen Energiequellen gewonnen, die der Umwelt garantiert nicht ausgehen. Dazu gehören Sonne, Wind, Wasser ebenso wie Erdwärme und Bioenergie. In diesem Zusammenhang ist von
- Windenergie,
- Wasserkraft,
- Geothermie,
- Bioenergie und
- Solarenergie
die Rede. Erneuerbare Energien werden auch als regenerative Energien bezeichnet oder als Ökoenergie. Praktisch unbegrenzt stehen sie den Verbrauchern zur Verfügung und können sich regenerieren. Es macht Sinn, sich etwas Zeit zu nehmen, um sich mit dem vielfältigen Angebot aus Ökostrom und Biokraftstoffen zu befassen, um fortan bewusster mit den Ressourcen umzugehen.
Kaum zu glauben, aber die Urahnen brauchten einst gerade einmal 2 kWh am Tag pro Kopf. Im Vergleich zum heutigen Pro-Kopf-Energiebedarf belastet die Menschen die Welt heute um das Tausendfache. Noch dazu hat sich die Bevölkerungszahl nahezu versechsfacht, was den Energiereserven an den Kragen geht.
Windkraft mit enormen Energiereserven
Wind steht unbegrenzt zur Verfügung, aus ihm lässt sich Kraft und Energie ziehen. Mit frischem Wind geht es in die Energiewende. So dürfte vielen Verbrauchern aufgefallen sein, dass gerade Windräder in spärlich bebauten Gebieten und auf dem Meereswasser zugenommen haben. Auch ihre Leistungsfähigkeit ist gestiegen, sodass sich ein Maximum an Energie aus dem Wind herausnehmen lässt. Allein 2011 gab es ca. 22.000 Windräder, die zusammen 22.000 MW erzeugten. Damit kann bis zu 10 % des gesamten Strombedarfs gedeckt werden.
Biogas aus 100 % Biomasse
In der Landwirtschaft ist eine vergleichbare Kehrtwende zu beobachten, sodass viele Landwirte auf die Haltung von Nutztieren verzichten und sich stattdessen Biogasanlagen widmen. Nicht immer ist dies als positiv zu bewerten, wenn anstelle der Weideflächen großflächige Biogasanlagen das ländliche Bild prägen.
Dennoch stellt Biogas eine lohnende Alternative in der Energienutzung dar. Biogasanlagen nehmen eine wichtige Stellung in der Energiewende ein, auch wenn sie in den letzten Jahren auch Kritik erfahren haben. Im Kern geht es um die Nutzung der Biomasse. Biogas besteht fast vollständig aus pflanzlichen Reststoffen, wie zum Beispiel die Abfälle der Rübe in der Produktion von Zucker.
Solarenergie für das eigene Hausdach
Die Kraft der Sonne ist der Ursprung des Lebens, sie nimmt daher auch im Regenerative-Energien-Gesetz eine zentrale Rolle ein. Durch die Nutzung der Sonnenkraft lassen sich die Sonnenstrahlen bündeln und in Strom verwandeln. Mittlerweile gibt es bezahlbare Solaranlagen für das eigene Hausdach oder Freiflächen, die das Maximum aus dem Licht herausholen und die Verbraucher autark vom öffentlichen Netz machen. Ganz im Gegenteil: Statt für Strom zu bezahlen verdienen Solaranlagenbesitzer mit der Sonnenenergie bares Geld. Insbesondere Miet-Strommodelle und die stattliche Unterstützung der Photovoltaikanlagen haben zur Verbreitung von Solarstrom in Deutschland geführt.
Mittlerweile gehören die Solarthermie Anlagen zu einer Standardausstattung für Neubauten und Immobilien. Für die Stromproduktion eignen sich Solarzellen, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln. Diese werden vom Staat gefördert und mit einem Zuschuss im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes - kurz EEG - versehen.
Wasserkraft und leistungsstarke Speicheranlagen
Zu den bedeutendsten Quellen für erneuerbare Energien gehört die Wasserkraft. So verbraucht kein Wasserwerk wertvolle Rohstoffe oder erzeugt in der Arbeit Abgase. Natürlich gibt es einige Kritikpunkte im Betrieb der Wasserkraftanlagen. Dennoch stellen sie einen wesentlichen Bestandteil im Rahmen regenerativer Energien dar.
So wichtig die gewonnene Energie ist, so bedeutsam stellt sich auch der Speicher für den Energievorrat dar. Was nützt eine Energiequelle, wenn am Ende der Großteil verpufft ? Ein nachhaltiger und wirksamer Speicher muss her, der wenn möglich die klassischen und schadhaften Kraftwerke ersetzt.
Die Strömung des Wassers und ihre Bewegungsenergie verwandeln Turbinen in Strom. Grundsätzlich lassen sich Speicherkraftwerke von Laufwasserkraftwerken unterscheiden. Ebenso wie die Bio-Energie lässt sich der Strom aus der Wasserkraft speichern und nutzbar machen. Sonderformen wie Pumpenspeicherwerke befördern das Wasser in Speicherbecken und lassen es je nach Bedarf in wenigen Sekunden ab. Das Wasser würde wieder in eine Turbine laufen und Strom erzeugen. Es geht nicht nur um die Nachhaltigkeit der Energie, sondern auch um die Skalierbarkeit.
Erdwärme – Energie aus verschiedenen Erdschichten gewinnen
Wärme und damit Energie fallen vielerorts als Abfallprodukt an . Tatsächlich strahlen viele technische Anlagen und Maschinen einen nicht zu unterschätzenden Bestandteil an Wärme aus, der in der Erde gespeichert wird. Diese gilt es, aufzunehmen und für das Heizen zu nutzen. Das stellt vor allen Dingen einen erheblichen technischen Aufwand dar. Nicht immer ist es einfach, aus der warmen Abfallwärme nutzbare Wärme für Häuser zu machen. Noch tiefer in das Erdreich geht es in der Geothermie.
Wie viele aus dem Geographieunterricht wissen, ist es im Inneren der Erde kochend heiß. Über spezielle geothermische Anlagen lässt sich diese Wärme aus dem Inneren ans Tageslicht holen, um sie für die Erzeugung von Strom und Wärme für die Haushalte zu nutzen.
Regenerative Energien investieren in die Zukunft der Welt
Die fossilen Brennstoffe werden der Erde auf die nächsten Jahrzehnte gesehen ausgehen. So führen Experten an, dass sich zum Beispiel die aktuelle Förderrate von Erdöl nicht weiter steigern lässt. Angesichts des fortwährenden Klimawandels ist jedem Verbraucher angeraten, saubere Energiequellen zu nutzen, die unerschöpflich sind.
Nun muss wohl niemand gleich eine Solaranlage auf dem Dach installieren, sondern kann auch in der Nutzung in Verbindung mit einem Stromanbieter den Unterschied machen. Hier entscheidet sich der Verbraucher für einen Ökostrom- oder Ökowärme-Tarif und setzt ein Zeichen für nachhaltigen Umweltschutz. Die jeweiligen Möglichkeiten der regenerativen Energien orientieren sich an der eigenen Region.
Grundsätzlich ist es heute jedem Verbraucher möglich, in der Entscheidung für Ökostrom einen Unterschied zu machen und ganz bewusst regenerative Energien zu beziehen. Unternehmern, Bauherren und Hausbesitzern stehen diverse Möglichkeiten zur Auswahl, wie sie ihre Immobilien umweltgerecht und energieeffizient gestalten. Das macht sich vor allen Dingen in den Nebenkosten auf lange Sicht bezahlt und lohnt einen Blick in die umwelteffizienten Investitionen.
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