Ein Netzwerk kämpft gegen die Kinderarmut
Jahresfeier des Weißblauen Bumerangs mit Sponsoren und Politikern
"Es ist immer wieder erstaunlich, wenn man hört, was von Euch übers Jahr organisiert wird", stellte Florian Post fest. Der Bundestagsabgeordnete war zum Jahresfest des Weißblauen Bumerangs (www.weissblauer-bumerang.de) in den Weyprechthof gekommen, um dem Netzwerk aus Ehrenamtlichen, Spendern und Sponsoren, das sich um benachteiligte Kinder und Familien in München und Umgebung kümmert, einmal mehr seine Unterstützung zuzusichern. "Es ist schön, dass Ihr das macht", betonte er, trotzdem sei es traurig, dass das in einer reichen Stadt wie München nötig ist. "Das ist eine soziale Schieflage, die nicht hinzunehmen ist. Daran müssen wir alle arbeiten."
Netzwerk wird stetig größer
Der Weißblaue Bumerang (WBB) nimmt diese Schieflage seit 14 Jahren nicht hin und hilft mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Er lädt Kinder zum Wiesnbesuch, in den Zirkus, zu Holiday on Ice oder anderen Veranstaltungen ein, organisiert Feste, Ausflüge und zur Weihnachtszeit eine große Geschenkpäckchen-Aktion für Kinder, deren Gabentisch sonst leer bleibt.
Im Laufe der Zeit ist die Zahl der Unterstützer stetig gestiegen, das Netzwerk ist größer geworden und auch die Politik hat entdeckt, was für engagierte Menschen sich um die Bumerang-Gründer Erwin und Luise Ritthaler versammelt haben und wie viel der lose Helferkreis ohne Satzung und Statuten auf die Beine stellt. Schon seit etlichen Jahren sind bei den WBB-Geburtstagsfeiern auch Politiker anzutreffen, diesmal waren außer Florian Post der Bundestagskandidat Bernhard Loos und die Stadträte Alexandra Gaßmann und Gerhard Mayer mit dabei.
Wichtige Stütze
Die Bumerang-Leute sind zwar mehr geworden, die Intention aber hat sich über die Jahre hinweg nicht verändert – für den WBB zählen einzig und allein die Kinder und das Netzwerk freut über seine zunehmende Bekanntheit vor allem deshalb, weil dann noch mehr Möglichkeiten entstehen, Kindern und Familien, die am Rand stehen, eine Freude zu bereiten.
Da sind beispielsweise die verschiedenen Mitglieder der Familie Faltermaier, die seit vielen Jahren Schafkopfturniere und Qigong-Kurse zugunsten des Weißblauen Bumerangs durchführen oder auch mal bei einem eigenen Geburtstag die Gäste statt Geschenke um eine Spende für den WBB bitten. Da ist Ralf Eilebrecht, der mit seiner Sicherheitsfirma zu den "ältesten" und treuesten Sponsoren des Weißblauen Bumerangs zählt. Und da ist Aline Sommer, die vor einigen Jahren zum Helferkreis gestoßen ist und sich – engagiert und tatkräftig – zur wichtigsten Stütze von Erwin Ritthaler entwickelt hat. Ihnen und allen hier namentlich nicht erwähnten ehrenamtlichen WBBlern ist eines gemeinsam: Keiner macht Aufhebens von seinem Engagement und keiner drängt sich in den Vordergrund.
Bayerisch getanzt
Im Mittelpunkt der Feier standen natürlich auch dieses Jahr die Kinder. Wie immer war Eva-Maria Weigert mit den Kids aus ihrem Freudentanz-Projekt gekommen und diese zeigten nicht nur einen tollen Breakdance, sondern griffen sich auch die erwachsenen Gäste für einen zünftigen bayerischen Reihentanz und brachten so Stimmung ins Geburtstagsfest. Freudentanz vereinigt Kinder aus vielen Nationen, gibt denjenigen, die eine traumatische Flucht hinter sich haben, neue Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft, und denjenigen, die mit sich selbst und anderen Schwierigkeiten haben, positive Anstöße. Das Projekt wird seit langem vom Bumerang unterstützt und Eva-Maria Weigert durfte sich – wie auch Eric Schwencke vom Jugendzentrum Lok Freimann und Daniela Schlüter vom Helferkreis Unterschleißheim – über etliche Spendenbeträge freuen, die bei der Jahresfeier wieder auf direktem Wege von den Sponsoren übergeben wurden.
Unbeschwerte Tage
Ein besonderes Geschenk bekam Manuela Held überreicht. Die vierfache alleinerziehende Mutter ist eine Kämpfernatur, doch sie muss mit jedem Cent rechnen. In den Sommerferien kann sie den Kindern nun einen großen Wunsch erfüllen – ein paar unbeschwerte, gemeinsame Tage in einem Hotel in den österreichischen Bergen. Die Hotelgutscheine stifteten die Münchner Wochenanzeiger, den restlichen Betrag legt der Weißblaue Bumerang dazu.
Für einen stimmungsvollen Ausklang des Festes sorgte Wacha Nabi. Der Münchner Schamane und Chickasaw Indianer, der ebenfalls zum WBB-Helferkreis gehört, schlug für den Weißblauen Bumerang die Friedenstrommel.
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