Ein abwechslungsreicher Weg
Erste Einblicke in die Welt der Anzeigenblätter
"Was macht man denn mit so einem Studium? Hat man da überhaupt Chancen auf dem Arbeitsmarkt?" Diese oder ähnliche Fragen bekomme ich als Student der Politikwissenschaft und Philosophie häufig zu hören. Da es allerdings unglaublich viele verschiedene Möglichkeiten gibt, fällt meine Antwort eher etwas vage aus. Daher lautet mein Motto: Augen offen halten und neugierig bleiben.
Um festzustellen, was mich nach dem Studium interessieren würde, bietet sich ein Praktikum wunderbar an. Die Münchner Wochenanzeiger haben mir die Möglichkeit gegeben, vier Wochen den Alltag in der Redaktion mitzuerleben.
Abwechslungsreiche Erfahrungen
Wie vielfältig der Journalismus sein kann, zeigen die verschiedenen Veranstaltungen, bei denen ich dabei sein durfte. Schon am zweiten Tag ging es los zum Bürgergespräch mit OB Dieter Reiter, der mit engagierten Münchnern über schwierige Herausforderungen der Stadt diskutierte. Neben dem Festhalten wichtiger Zitate kam mir die Aufgabe zu, Bilder für den Bericht zu machen. Politisch ging es weiter mit der Pressekonferenz der Münchner SPD zur S-Bahn, über die ich einen Artikel schrieb, sowie mit Gesprächen mit Bewohnern des Hauses an der Kyreinstraße, die der Landtagsabgeordnete Florian von Brunn führte. Abseits des Wahlkampfes führte ich Interviews mit dem faszinierenden Maler und Autor Otto Pavlicek, dem Behindertenbeauftragten Oswald Utz und der außergewöhnlichen Musikerin Barbara Dennerlein. Als persönliches Highlight stand der Besuch des Bayerischen Landtags mit Staatsminister Georg Eisenreich auf dem Plan, der mit interessierten Bürgern im großen Plenarsaal diskutierte.
Selbst mitgestalten
Zurück in der Redaktion mussten die gesammelten Informationen in einem Artikel kompakt und verständlich wiedergegeben werden. Dazu bedarf einiges an Einfallsreichtum, um die Ideen und Erkenntnisse in einem zusammenhängenden Text zu verpacken. Bei gelegentlichen Fragen standen die Kollegen hilfsbereit mit Ratschlägen zur Seite. Denn es ist gar nicht so leicht, plötzlich selbst in die Rolle des Autors zu schlüpfen. Einmal Abschied nehmen vom theoriegeleiteten Studium und selbst Hand anlegen, dieser Wunsch wurde uneingeschränkt erfüllt. Nach der Recherche und dem Verfassen der Artikel mussten die Texte auf den geeigneten Seiten plaziert werden. Dies kann sich als äußerst knifflig erweisen, wenn Texte zu lang oder Bilder zu groß sind. Doch Chefredakteur Johannes Beetz und die Mediengestalter der Setzerei wissen genau, worauf es ankommt. Von ihnen konnte ich auch einige technische und gestalterische Tipps und Tricks mitnehmen. Wenn die Seiten fertig bestückt sind, gehen sie in den Druck und das fertige Endprodukt kann von den zahlreichen Zustellern zu den Lesern gebracht werden.
Das Praktikum hat mir ermöglicht, einmal hinter die Kulissen zu blicken und den spannenden Weg der Zeitung zu verfolgen. Ich konnte bei diesem Weg einiges lernen und auch selbst meinen Beitrag dazu leisten. Die vielfältige und abwechslungsreiche Zeit hat mich ein gutes Stück bei meiner Entscheidungsfindung weitergebracht. Die praxisnahen Erfahrungen in der Redaktion ermöglichen einen vollkommen anderen Blickwinkel, den man während des Studiums nur allzu gut gebrauchen kann.
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