Bitte Abstand halten
Hunde mit gelben Leinen oder Schleifen in Ruhe lassen
Nicht jeder Hund ist automatisch der beste Freund des Menschen. Einige Vierbeiner haben bereits in jungen Jahren oder über viele Jahre hinweg schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und sind daher scheu, misstrauisch, ängstlich oder gar aggressiv. Andere sind zwar in der Regel absolut verträglich, wollen jedoch aufgrund einer Krankheit oder ihres hohen Alters in Ruhe gelassen werden. Wieder andere kommen mit fremden Menschen zwar klar, können jedoch überhaupt nicht mit anderen Hunden.
"Von all diesen möglichen Beispielen haben wir etliche solcher Fälle im Münchner Tierheim", sagt Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins München. "Wer ein solches Tier an der Leine führt, sieht sich oft mit dem Problem konfrontiert, jedem ständig erklären zu müssen, weshalb der Hund nicht von tierlieben Passanten gestreichelt oder von einem anderen Hund beschnuppert werden sollte. Um unseren ehrenamtlichen Gassigehern langatmige Erklärungen künftig zu ersparen, beteiligt sich das Münchner Tierheim ab sofort an dem Projekt Yellowdog."
"Idee in München bekannt machen"
Das Prinzip von Yellowdog ist einfach: Trägt ein Hund eine gelbe Leine, eine gelbe Schleife oder ein gelbes Tuch (an der Leine oder irgendwo am Körper), so sollten Menschen und andere Hunde diesem Vierbeiner aus dem Weg gehen und ihn in Ruhe ziehen lassen.
"Die Idee kommt aus Schweden und ist in Nordeuropa mittlerweile sehr bekannt", fasst Brettmeister zusammen. "Diese auffällige Farbe soll bereits aus der Ferne signalisieren, dass der Hund – aus welchem Grund auch immer – Abstand und Freiraum braucht und die Nähe des Menschen oder anderer Hunde einfach nicht verträgt." Das erspare jede Menge Stress und kein Hundeführer sei weiterhin auf Erklärungen angewiesen. "Mit den gelben Leinen will das Tierheim München dazu beitragen, dass diese Idee auch in München bekannt wird. Wir wollen damit nicht nur unseren Hunden, sondern allen anderen, die mit einem solchen Zeichen unterwegs sind, helfen."
So viele Vorteile
Einfach genial sei die Idee, finden sowohl die Mitarbeiter als auch die ehrenamtlichen Gassigeher des Münchner Tierheims. "Eine gelbe Schleife kann von jedem ohne hohe Anschaffungskosten benutzt werden und die Bedeutung funktioniert international und ohne Sprachbarrieren. Eine Schleife ist schnell angebracht und auch wieder entfernt, außerdem lernen auch kleine Kinder die Warnung schnell und wissen sich sofort richtig zu verhalten", fasst Judith Brettmeister zusammen.
Nun hofft das Münchner Tierheim auf die Unterstützung möglichst vieler Tierfreunde, "zum einen, indem unsere 'Yellowdogs' bei ihren Gassirunden ums Tierheim-Gelände tatsächlich in Ruhe gelassen werden, zum anderen, indem möglichst viele Hundebesitzer die Idee nicht nur aufgreifen, sondern allen, die das Prinzip noch nicht kennen, erklären was dahintersteckt."
Weitere Infos zu dem Projekt sowie Info-Flyer zum Ausdrucken und Weiterverbreiten gibt es unter www.gulahund.se/deutsch oder unter www.yellowdo.se im Internet.
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