Am Dienstag fängt die Schule an
100.000 Schüler in München - die "Fachkräfte von morgen"
Am Dienstag fängt die Schule wieder an. Genau genommen hat das neue Schuljahr längst begonnen: Offiziell gelten die Sommerferien nie als Ende des Schuljahres, sondern immer als dessen Anfang.
Allein in München gibt es 135 Grundschulen, 44 Mttelschulen, 23 Realschulen, 39 Gymnasien und 15 Förderzentren. Etwas mehr als 100.000 Kinder und Jugendliche besuchen diese Schulen. Die Stadt München trägt nicht nur die meisten dieser Realschulen und 14 der Gymnasien, sondern fast alle der 90 beruflichen Schulen, die es darüber hinaus in der Stadt gibt und in die noch einmal mehr als 50.000 jungen Leute gehen. Für alle ihre Schulen sucht die Stadt Lehrkräfte.
"Ehrliche Bestandsaufnahme"
Die Frage, ob wir genügend Lehrkäfte haben, wird im kommenden Schuljahr nicht leiser gestellt werden. Kultusminister Bernd Sibler sieht die Sache recht entspannt: "Bayern kann und seine Lehrerstellen mit qualifiziertem Personal besetzen", sagte er und kündigte an, zum neuen Schuljahr über 4.200 Lehrer einzustellen.
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) hat dagegen Alarm geschlagen: Es zeichne sich ab, dass an den Grundschulen Lehrkräfte fehlen werden. Die Aufrechterhaltung des Pflichtunterrichts an diesen Schularten sei fraglich. "An vielen Schulen sei die Sorge groß", sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Sie forderte Sofortmaßnahmen und eine langfristige Personalplanung. "Dazu gehört auch eine ehrliche Bestandsaufnahme darüber, wie es an den Schulen in Bayern tatsächlich aussieht!"
"Erfolgreiche Säule"
Die Rahmenbedingungen an den Realschulen seien indes verbessert worden, meint Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands. Auch habe sich in Bezug auf die Anerkennung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung viel getan. „Die Realschulen tragen mit ihrer hohen beruflichen Orientierung und der Tatsache, dass Realschüler die Fachkräfte von morgen sind, einen entscheidenden Teil hierzu bei – ebenso zu einem starken Wirtschafts- und Bildungsstandort“, betont Böhm.
Ziel im neuen Schuljahr müsse es unter anderem sein, weiter einem drohenden Lehrermangel entgegenzuwirken, Junglehrern Perspektiven zu eröffnen und junge Menschen dazu zu motivieren, das Realschullehramtsstudium zu ergreifen. „Die Realschule ist als erfolgreiche und starke mittlere Säule des bayerischen Bildungswesens eine zukunftsrelevante Schulart, die den Schülern vielfältige Wege eröffnet", so Böhm.
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