Am Abstellgleis
Bemühungen den Willibaldplatz umzugestalten blieben bisher erfolglos
Ein zentraler Platz mit guten Einkaufsmöglichkeiten, der Verkehrsanbindung vor der Türe und einem kleinen Fleckchen Grün. Wer würde nicht gerne an diesem so gut eingebetteten Ort in der Stadt wohnen oder sich aufhalten wollen? Der an der Grenze zu Pasing liegende Willibaldplatz böte all diese Vorzüge, wenn da nicht der Eindruck der Verwahrlosung überhand nehmen würde.
Attraktiv in der Tat, das ist der Willibaldplatz. Allerdings nicht für die Laimer, die das städtische Treiben am Platz genießen wollen, sondern vielmehr für zahlreiche Ratten, die hier das Territorium bevölkern. Auch die unansehnlichen Sträucher und das wild wuchernde Grün stellen ein optisches wie hygienisches Problem dar, wenn sie zum Toilettengang im Freien genutzt werden.
„Für die Biesler hübsch hergerichtet"
In der jüngsten Sitzung des Laimer Bezirksausschusses (BA 25) beklagte sich nun der Laimer Wolfgang Breuer zum wiederholten Male über die Zustände am Willibaldplatz, und bat den BA um Unterstützung. Vor allem über die „Wildbiesler" und die „Alkoholkonsumenten" ärgert sich Breuer und regt an, Bänke und Buschwerk am Willibaldplatz zu entfernen. Statt den Zustand zu verbessern habe das Baureferat, Abteilung Gartenbau „das Buschwerk in den vergangenen Wochen wieder für die Biesler hübsch hergerichtet und besser zugänglich gemacht."
Seine Beschwerde findet bei den Mitgliedern des Gremiums Gehör, da auch der BA die Umgestaltung befürwortet. Doch die Klagen über den Willibaldplatz sind nun schon seit über zwei Jahren erfolglos. „Ich vermute, dass wir wieder einmal am Abstellgleis stehen", erklärt BA-Mitglied Alexandra Gassmann (CSU) den mangelnden Einsatz der Stadt München.
„Schätzen und aufwerten"
Wolfgang Merkle (SPD) erläutert die Vorzüge der Örtlichkeit und nennt drei Kriterien: den Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel, kleinteilige Geschäfte und den Wohnungsbau. Damit sei der Willibaldplatz der einzige Platz in Laim, der diese städtischen Nutzungsmöglichkeiten vereine. Daher meint er: „Den Platz sollte man als urbanen Platz im Viertel schätzen und aufwerten." Kollegin Dr. Martha Mertens, Vorsitzende der SPD-Fraktion, stimmt zu und befürwortet es, Referenten des Baureferates zu einem Termin einzuladen, um die Situation am Willibaldplatz zu besprechen. Auch seien Vertreter der MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) einzuladen. Die Laimer wünschten schon lange eine elektronische Anzeigentafel für die Tramstation, was bei einem Ortstermin gleichsam besprochen werden könnte.
Geschlossen stimmte der BA 25 dafür, Breuers Beschwerde an das Baureferat der Stadt München weiterzuleiten und die Dringlichkeit in der Angelegenheit klarzustellen. Einstweilen aber bleibt der Willibaldplatz nur für einige Wenige ein attraktiver Platz in der Stadt München.
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