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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Ahnungslose Leute in ihre Falle locken"
Im Werbe-Spiegel Nr. 38 haben wir auf den bundesweiten Aktionstag gegen die Glücksspielsucht am 25. September am Pasinger Bahnhof hingewiesen (" Gefahren des Glücksspiels"). Dazu schreibt Werner Brandl:
"Für Ihren Hinweis auf den bundesweiten Aktionstag gegen die Glücksspielsucht möchte ich Ihnen kräftigen Dank sagen. Als früherer Beamter bei der Münchner Funkstreife habe ich bei Einsätzen wegen Familienstreit oftmals erlebt, welche Konflikte bis hin zu Tätlichkeiten in der Spielsucht eines Familienmitglieds begründet waren oder daraus erwachsen sind. Und damals gab es noch kaum Internet und keine Online-Casinos, die heute mit einem Spielguthaben werben und damit ahnungslose Leute in ihre Falle locken.
In der Werbung wird die Situation in den Casinos beim großen Spiel mit elegant gekleideten, schönen Menschen in Smoking und Abendkleid dargestellt, aber die Wirklichkeit mit ihrem Elend und den zerstörerischen Folgen ausgeblendet. In manchen Gerichtsverhandlungen wegen Unterschlagung stellt sich heraus, dass beim Griff in die Firmenkasse Spielsucht der Auslöser des zunächst untadeligen Angestellten war.
Die größten Umsätze werden jedoch beim harmlos aussehenden Automatenspiel gemacht. In Laim sollte vor Jahren in das seit längerem leerstehende ehemalige Kaufhaus Beck eine bzw. mehrere Spielhallen einziehen. Das konnte die Initiative: „ Keine Spielhalle in Laim “ mit der Mobilisierung der Eltern (Schule gegenüber) und einer großartigen Demonstration der Bevölkerung verhindern. Sie hatten als Werbespiegel darüber berichtet. Dafür ist immer noch Dank zu sagen. Jetzt gibt es dort den Edeka-Markt.
Es kann nur empfohlen werden, sich am bundesweiten Aktionstag zu beteiligen und weitere Informationen zu holen."
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