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Wozu brauchen wir den "Digitalen Zwilling"?

Kristina Frank. (Bild: KommR)

Die Landeshauptstadt München nimmt mit dem Projekt „Digitaler Zwilling“ im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ am „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020“ teil. Der Bund fördert durch das Sonderprogramm Maßnahmen von Kommunen wie München, die den Stickstoffdioxid-Grenzwert überschreiten. Ziel ist die Emissionsreduzierung der Luftschadstoffe mittels Digitalisierung der Verkehrswege. Im „Masterplan für nachhaltige Mobilität“ der Landeshauptstadt München ist die Erstellung eines „Digitalen Zwillings“ vorgesehen, weshalb ein Förderantrag eingereicht wurde. Der Kommunalausschuss hat vorberatend der Teilnahme am Förderprogramm zugestimmt und den Projektauftrag erteilt. Da der Bund 50 % der Kosten übernimmt, beträgt der städtische Eigenanteil für das Projekt rund 5 Mio. Euro.

Ein „Digitaler Zwilling“ ist ein virtuelles Abbild von Elementen aus der realen Welt. Auf dieser Basis können diverse Studien durchgeführt werden. Ein Beispiel: Die Darstellung des Straßenraums wird um Verkehrsregeln und Verkehrsdaten ergänzt. Dadurch können Situationen analysiert und Simulationen durchgeführt werden. Man kann beispielsweise testen, wie sich die Änderung der Ampelschaltung, die Schaffung einer Fahrradspur oder der Neubau eines Tunnels in Stadtgebieten auf den Verkehr, die Schadstoffausbreitungen und somit auf die Luft auswirken.

„Zunächst füttert der GeodatenService München unseren 'Digitalen Zwilling' mit vielen Daten“, sagt Kommunalreferentin Kristina Frank. Der GeodatenService München beauftragt vermessungstechnische Straßenbefahrungen, lässt das Stadtgebiet befliegen und ergänzt die Geobasisdaten mit 3D-Daten des Stadtmodells. Diese Daten werden um die städtischen Fachdaten zu Verkehr und Umwelt ergänzt und mit Informationen der Projekte „Smarter Together München“, „City2Share“ und „Civitas Eccentric“ angereichert.

„Durch die Digitalisierung, Vernetzung und Visualisierung unserer Daten können wir Lösungsansätze für Verkehrsprobleme hinsichtlich Effektivität und Effizienz testen. Das übergeordnete Ziel ist die Verbesserung unserer Luft. Gleichzeitig hilft diese digitale Plattform der Verwaltung und den Verkehrsbetrieben hinsichtlich des Verkehrsmanagements sowie bei nachhaltiger Stadt- und Mobilitätsplanung. Der Digitale Zwilling ist ein echtes Multitool“, so Frank. „Dabei steht die Sicherheit unserer städtischen Daten im Vordergrund. Wir gehen damit sensibel um.“

Die partizipierenden städtischen Referate – Referat für Gesundheit und Umwelt, Referat für Arbeit und Wirtschaft und Referat für Informations- und Telekommunikationstechnik – werden vom Kommunalreferat entsprechend eingebunden. Das Kreisverwaltungsreferat sowie das Referat für Stadtplanung und Bauordnung begrüßen ebenfalls die Teilnahme der Landeshauptstadt München am Förderprojekt.

 

Das Kommunalreferat ist ein „Stadtministerium“ der Landeshaupt München. Es verwaltet städtische Immobilien und Grundstücke, betreut die Münchner Forsten und Stadtgüter, erstellt Karten und Geodaten, kümmert sich um die Müllabfuhr und betreibt die Markthallen München mit ihren Lebensmittelmärkten. Mehr als 2.600 Mitarbeiter sichern so die Lebensgrundlagen der Münchner. Kristina Frank leitet das Kommunalreferat als berufsmäßige Stadträtin.


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