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"Wir wollen einen echten S-Bahn-Ring"

SPD fordert massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs

SPD-Fraktionschef Florian von Brunn: "Der Verkehr im Flächenland Bayern ist für den größten Anteil an Treibhausgasen verantwortlich – mehr als alle anderen Sektoren wie Energie, Gebäude oder Industrie." (Bild: pr)

Der Vorstand der SPD-Landtagsfraktion hat ein Konzept zur klimafreundlichen Verkehrswende vorgestellt, das er gemeinsam mit der verkehrspolitischen Sprecherin Inge Aures erarbeitet hat. Im Fokus des Papiers: der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Bayern.

Jedes Jahr eine "Verkehrs-Klima-Milliarde"

Der Vorsitzende des SPD-Fraktion, Florian von Brunn, betont: "Ohne einen massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist die Klimawende in Bayern nicht zu schaffen. Der Verkehr im Flächenland Bayern ist für den größten Anteil an Treibhausgasen verantwortlich – mehr als alle anderen Sektoren wie Energie, Gebäude oder Industrie. Aus diesem Grund wollen wir unter anderem jährlich eine Milliarde Euro für den Ausbau von öffentlichem Nahverkehr in Bayern investieren, um eine soziale und klimafreundliche Mobilitätswende voranzubringen. Das ist ein Vielfaches von dem, was die CSU-geführte Staatsregierung bisher aufwendet."

10-Minuten-Takt

In den Ballungsräumen soll der schienengebundene Regionalverkehr stärker ausgebaut werden. Für München fordert die SPD-Fraktion einen S-Bahn-Ring: "Wir wollen durch den Ausbau und die Ertüchtigung des Nord- und Süd-Rings einen echten S-Bahn-Ring in München schaffen, zusätzliche Haltestellen und Verknüpfungen zum Fern- und Regionalverkehr einrichten und im ganzen S-Bahn-Netz einen 10-Minuten-Takt einführen. Auch hier gilt: Der Ausbau der S-Bahn und des Bahnknotens München muss deutlich schneller erfolgen und besser umgesetzt werden."

Stadt-Umland-Bahnen

Auch für das Land will die SPD im Landtag mehr Angebote für öffentlichen Nahverkehr. Sie schlägt deshalb vor, die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) zu einer Bayerischen Mobilitätsgesellschaft aufzuwerten: „Sie soll dann in Zusammenarbeit mit den Regionalen Planungsverbänden landkreisübergreifende Stadt-Umland-Bahnen und Expressbusverbindungen planen. Die dafür notwendigen Machbarkeitsstudien muss der Freistaat finanzieren. Die Landkreise und kreisfreien Städte können die Verkehrswende im ländlichen Raum nicht alleine stemmen!", so von Brunn.

Bahnstrecken reaktivieren

Ein enormes Potential sieht von Brunn bei der Reaktivierung von Bahnstrecken: "Die Wiederbelebung von Bahnstrecken ist der effizienteste Weg für mehr Zugverkehr! Damit deutlich mehr Strecken reaktiviert werden können, muss sich der Freistaat aber endlich an der Finanzierung der Reaktivierungen beteiligen." Ebenso müsse das Kriterium „Reaktivierung nur bei mindestens 1.000 Fahrgästen pro Werktag“ geändert werden - bisher lässt diese Vorgabe viele Reaktivierungsprojekte platzen. "Nur mit besseren Kriterien und einer finanziellen Förderung durch den Freistaat ist sichergestellt, dass Klimaschutz und ein soziales, bezahlbares Mobilitätsangebot für alle auf der Schiene zur Verfügung gestellt werden!"


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