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"Wir werden diesem Modell zu neuer Blüte verhelfen"

Dieter Reiter setzt auf genossenschaftlichen Wohnungsbau

München braucht bezahlbare Wohnungen - "jedes Jahr mehr", weiß OB Dieter Reiter. (Bild: job)

München wird weiter wachsen: Menschen ziehen in die Stadt, weil sie auf dem Land keine Jobs mehr finden. Alte Münchner, die ihr Leben lang in der Stadt zuhause waren, können sich ihre Heimat nicht mehr leisten und ziehen weg. Wo liegen die Herausforderungen für die nächsten Jahre, um die erwarteten Neubürger einerseits in die Stadt einzubinden und andererseits die Viertel für die "Alteingesessenen" bezahlbar bleiben zu lassen? Die Münchner Wochenanzeiger fragten Oberbürgermeister Dieter Reiter nach seinen Antworten.

"Bauen und erhalten"

Dieter Reiter: Wir müssen beides tun: mehr Wohnungen bauen und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen erhalten. Die vom Bund jetzt endlich beschlossene Mietpreisbremse ist da ein lang gefordertes Werkzeug – auch wenn leider Neubauten von der Neuregelung ausgenommen sind. Wir müssen aber auch unsere Zielzahlen im Wohnungsbau erreichen, nach Möglichkeit sogar übertreffen. Nur so können die Münchner Stadtviertel für die „Alteingesessenen“ bezahlbar bleiben und Wohnungen für diejenigen entstehen, die neu zu uns kommen. Ich habe mich auch für eine Neuberechnung des Mietspiegels stark gemacht – nur wenn wirklich alle Mieten, gerade auch die, die länger als vier Jahre nicht verändert wurden, mit eingerechnet werden, wird der Mietspiegel ein echter Spiegel aller Mieten sein. Nur dann könnte sich der Mietpreis-Wahnsinn endlich etwas entspannen.

"Genossenschaftlich bauen"

Dieter Reiter: Ein wichtiges Instrument, den Mietwohnungsmarkt in München zu entlasten, ist auch das genossenschaftliche Wohnen. Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts außer Mode gekommen, werden wir diesem Modell in München weiter zu neuer Blüte verhelfen. 2014 und 2015 werden in München insgesamt 570 neue Genossenschaftswohnungen fertiggestellt und Flächen für insgesamt 870 Genossenschaftswohnungen ausgeschrieben. Es ist mein erklärtes Ziel, das Angebot an Flächen für genossenschaftlichen Wohnungsbau systematisch auszubauen. Weil so bezahlbare Wohnungen entstehen. Und davon brauchen wir jedes Jahr mehr.


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