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"Wir können uns glücklich schätzen"

Universitätsmedizin hat sich auf die Pandemie vorbereitet

Gut gerüstet: das Klinikum Großhadern. (Bild: Klinikum LMU)

Die bayerische Universitätsmedizin ist für die Herausforderungen der kommenden Wochen gut gerüstet. Mit der nur in der Universitätsmedizin gebündelten Expertise in den Bereichen Virologie, Infektionsmedizin, Hygiene, Intensivmedizin, Katastrophenmedizin und Labormedizin wurden Informations- und Entscheidungswege gebahnt, die im Krisenfall ein schnelles, zuverlässiges und sicheres Handeln erlauben.

Universitätsmedizin verfügt über notwendige diagnostische Kapazitäten

Bereits vor dem ersten Corona-Virus Fall in Bayern waren die in den universitätsmedizinischen Laboratorien entwickelten diagnostischen Werkzeuge einsatzbereit – bevor die ersten Testverfahren kommerziell verfügbar wurden. Damit konnten die Spezialisten in der bayerischen Universitätsmedizin den Grundstein für eine schnelle Erkennung der Infektion und damit schon zu Beginn der Pandemie zur Unterbrechung von Übertragungswegen wesentlich beitragen. Seitdem werden die Testkapazitäten kontinuierlich ausgebaut und sind jetzt zuverlässig und stabil verfügbar – auch bei weiter ansteigenden Fallzahlen.

Verdopplung der Intensivkapazitäten

Die Notfallpläne der Universitätsmedizin beinhalten auch Konzepte für die Ausweitung der intensivmedizinischen Behandlung, wie sie im Rahmen der Corona-Pandemie erforderlich werden kann. Intensivmedizinische Behandlungsplätze, die auf die Beatmung von besonders schwerkranken Patienten ausgelegt sind, werden derzeit massiv ausgebaut; weitere Behandlungskapazitäten werden dadurch geschaffen, dass nicht akut notwendige Eingriffe und Operationen zugunsten der Behandlung schwerkranker infizierter Patienten verschoben werden, so dass eine Verdopplung der Intensivkapazitäten erreicht wird. Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist auch die Sicherstellung der Versorgung anderer Schwerkranker.

Alle helfen mit

Diese Herausforderungen erfordern die volle Kraftanstrengung aller Mitarbeiter der Universitätsmedizin. Mit den wachsenden und zusätzlichen Aufgaben sind aber die normalen Personalkapazitäten erschöpft und zusätzliche Ressourcen müssen gehoben werden. Ärzte, die bisher neben der Krankenversorgung in der  Forschung tätig waren, werden ihren Tätigkeitsschwerpunkt voll auf die Versorgung von Corona-infizierten Patienten ausrichten.

Damit nicht genug: die etwa 13.000 Medizinstudierenden in Bayern werden entsprechend ihres Ausbildungsstandes in die Versorgung einbezogen - mit Aufgaben in der Pflege, in der Labordiagnostik, in der intensivmedizinischen Betreuung infizierter Patienten oder zur Unterstützung der telefonischen Beratung durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst.

"Speerspitze im Kampf gegen das Virus"

Das bekräftigt auch Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Unsere sechs bayerischen Universitätskliniken sind die Speerspitze im Kampf gegen das Coronavirus. Als Krankenhäuser der höchsten Versorgungsstufe haben sie bei der Bekämpfung des neuartigen Virus eine herausragende Bedeutung. Ich bin sehr dankbar, dass unsere Medizinerinnen und Mediziner und das gesamte Personal in den Kliniken alles tun, um sich auf diese herausfordernde Situation einzustellen. Wir können uns in Deutschland und in Bayern glücklich schätzen, ein so hoch entwickeltes, öffentliches Gesundheitssystem zu haben. Das hilft uns heute, morgen und in Zukunft, wenn es darum geht, mit den Auswirkungen dieser Pandemie umzugehen und ihr den Kampf anzusagen.“


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