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"Wir haben zur Zeit wirklich Probleme"

Giftköder am Haderner Stern alarmieren Anwohner

Die Giftköder liegen meist im Gebüsch.Durch die blauen Punkte könnten sie von kleinen Kindern auch für einen Ball gehalten und angefasst werden. (Bild: privat)

Rund ein Dutzend beunruhigter Hundehalter fand sich zur September-Sitzung des Bezirksausschusses Hadern ein, um das Stadtteilgremium auf Giftköder aufmerksam zu machen, die in den letzten Wochen in großer Zahl am Haderner Stern ausgelegt wurden und durch die bereits viele Hunde erkrankt sind. Die Situation sei wesentlich schlimmer als in einigen Medien dargestellt, meinte ein Anwohner und Seniorenbeirätin Ingrid Appel setzte hinzu: "Wir haben zur Zeit wirklich Probleme am Haderner Stern."

Die Giftköder bestehen wohl aus Hundeleberwurst oder möglicherweise auch aus normaler Leberwurst, in die große Mengen von Schneckenkorn gemischt wurden. Sie seien "wahre Giftbomben", erklärte der Anwohner, der betonte, man wolle nicht als hysterisch erscheinen, sondern ein Bewusstsein schaffen und die Menschen sensibilisieren, damit sie die Polizei verständigten, falls ihnen etwas auffalle.

Im Gebüsch versteckt

Die Gruppe teilte unter anderem mit, dass man bereits mehrere Nachtwachen abgehalten habe, um den Täter zu stellen, bislang allerdings keinen Erfolg gehabt habe. Die Köder seien meist im Gebüsch gefunden worden, etliche auch in der Nähe des Spielplatzes und unweit von Kindergärten, so dass auch kleine Kinder, die ja bekanntlich Fundstücke gerne mal in den Mund nehmen oder sich die Finger abschlecken, in Gefahr seien.

Wolfgang Dausses von der zuständigen PI Laim bestätigte, dass mehrere Giftköder in der Polizeiinspektion vorbeigebracht und in ein Labor eingeschickt wurden. Das Ergebnis liege noch nicht vor, sagte er. Den Wunsch einiger Bürger den Haderner Stern verstärkt polizeilich zu überwachen, lehnte er ab. "Wenn die Polizei da steht, wird der Täter keinen Köder auslegen", meinte er. "Wir sind darauf angewiesen, dass uns die Bürger anrufen, wenn ihnen etwas Verdächtiges auffällt."

Dass es nicht nur Besorgnis sondern zum Teil wirklich schon Angst ist, die die Anwohner umtreibt, wurde daran deutlich, dass mehrmals der Ausdruck Psychopath fiel. Eine Frau berichtete, dass sie bei einem abendlichen Rundgang auf eine aufgeblasene Sexpuppe gestoßen sei, der man eine Plasiktüte über den Kopf gestülpt habe – für sei ein Indiz, dass der Täter den Bürgern drohen wolle. Ob der Fund allerdings tatsächlich in Zusammenhang mit den Giftködern steht, ist nicht erwiesen.


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