„Wir dürfen uns keine Impfmüdigkeit leisten!"
Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung ruft medizinisch-pflegerisches Personal zur Corona-Impfung auf
Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Prof. (Univ.Lima) Dr. Peter Bauer, appelliert an das medizinisch und pflegerische Personal, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Gleichzeitig solle auch schrittweise die gesamte Bevölkerung geimpft werden. Zudem sind Transparenz und noch mehr Aufklärung über die der Impfung zugrundeliegenden umfangreichen Test- und Prüfverfahren dringend notwendig.
"Vorbehalte abbauen!“
„Als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung rate ich dem gesamten medizinisch-pflegerischem Personal zu einer Impfung gegen das Coronavirus. Jeder der mit und am Menschen arbeitet trägt Verantwortung. Selbstschutz und Schutz des eigenen familiären Umfelds kommen noch dazu“, so Dr. Bauer. „Wir dürfen uns keine Impfmüdigkeit leisten! Dieser Appell gilt für die gesamte Bevölkerung. Schon gar nicht, wenn das ganze Land seit Monaten auf einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus gehofft hat“, appelliert der Patientenbeauftragte. „Schon zu Beginn der Pandemie habe ich versucht, in der Corona-Krise etwas Positives zu sehen. Meine Hoffnung war immer, dass die drastischen Erfahrungen, die vor allem unser Gesundheits- und Pflegesystem derzeit durchmacht, dazu beitragen, Vorbehalte gegen Impfungen endlich abzubauen!“ erklärt der Beauftragte.
"Transparenz und Aufklärung"
„Grundsätzlich habe ich für Impfskeptiker in der aktuellen Situation durchaus Verständnis. Das Arzneimittel ist neu und führt allein deshalb schon zu Unsicherheiten und Ängsten. Hier kann aus meiner Sicht nur Transparenz und Aufklärung über die umfangreichen Test- und Prüfverfahren helfen. Nichtsdestotrotz spreche ich mich weiterhin für eine freiwillige Impfung für möglichst viele Menschen aus“, betont Dr. Bauer. Eine Impfpflicht gibt es in Deutschland seit 2019 nur in Form des Masernschutzgesetzes. Arbeitgebern liegen aus Datenschutzgründen im Allgemeinen keine Informationen zum Impfstatus ihres Personals vor. Etliche Unternehmen führen inzwischen innerbetriebliche Impfaktionen durch, beispielsweise zum Grippeschutz. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI spricht unabhängige fachliche Empfehlungen aus. Ihre Empfehlungen gelten quasi als Norm für Gesetzgeber und Gerichte.
Die wichtigsten Impfungen für Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen können im Epidemiologischem Bulletin Nr. 34/2020 vom 20. August 2020 des RKI nachgelesen werden.
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