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437 Mäuse aus illegalem Tiertransport im Münchner Tierheim

Ein grausamer Anblick: In viel zu engen Kisten wurden Tiere ohne Futter und Wasser in einem Kastenwagen transportiert. Nach einem Drittel der Strecke entdeckte die Polizei bei Amberg den Tierschmuggel. (Bild: Tierschutzverein München)

Tierschützer in ganz Deutschland sind schockiert: Am 16. Oktober beschlagnahmte die Polizei bei Amberg über 7.000 Tiere aus einem illegalen Tiertransport – darunter Mäuse, Ratten, Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch geschützte Exoten. Es handelt sich um den bisher größten illegalen Transport in der Bundesrepublik. "Offenbar sollten die Tiere von Tschechien nach Belgien gebracht werden. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Großteil als Futtertiere verkauft werden sollten", heißt es im Newsletter des Deutschen Tierschutzbundes.

"Die Tiere waren in viel zu enge Kisten eingepfercht und hatten weder Futter noch Wasser zur Verfügung. Einige waren auch schwer verletzt", berichtet Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins München. "Bereits während des Transports sind etliche Tiere gestorben. Die Überlebenden wurden zunächst ins Tierheim Amberg gebracht. Mit einer solch großen Anzahl an geschwächten Tieren ist jedoch jedes Tierheim überfordert. Auf Bitten des Deutschen Tierschutzbundes wurden viele der armen Fellnasen auf andere Tierschutzorganisationen verteilt."

Warten auf die Freigabe

So begab sich Conrad Dreßler, Betriebsleiter des Münchner Tierschutzvereins, mit Tierschutzinspektorin Andrea Bachmann in die Oberpfalz und kehrte mit insgesamt 788 Mäusen und 51 Ratten ins Münchner Tierheim zurück. "Wir konnten tags darauf alle Ratten und einen Teil der Mäuse an befreundete Tierheime weitergeben", so Brettmeister. "Nun warten bei uns 437 weiße Mäuschen auf die Freigabe durch die zuständigen Behörden, damit wir sie weitervermitteln können." Untergebracht wurden die kleinen Nager nach Geschlechtern verteilt in 14 Käfiganlagen mit vielen Spiel- und Versteckmöglichkeiten. "Dort geht es ihnen richtig gut", versichert die Tierschützerin.

Die Versorgung und Unterbringung der Tiere kostet jedoch viel Geld. Daher bitten der Deutsche Tierschutzbund sowie der Tierschutzverein München um die Mithilfe der Bürger. Judith Brettmeister: "Bitte helfen Sie uns, vor allem aber dem Amberger Tierheim mit einer Geld- oder Sachspende. Was im Amberger Tierheim benötigt wird, können Sie unter der E-Mail hallo@tierheim-amberg.de erfragen. Wir selbst wünschen uns an Sachspenden vor allem qualitativ hochwertiges Mäusefutter." Eine gesunde Zusammensetzung bestehe  aus 56 % mehlhaltigen Saaten, 25% ölhaltigen Saaten und 17% Getreide, 1,5% Gemüse sowie 0,5% Blüten.

Reservierung möglich

Wer sich für die wuseligen kleinen Nager interessiert und/oder Tiere aus dem Münchner Bestand übernehmen möchte, kann sich per Mail mit dem Betreff "Mäuse" an info@tierschutzverein-muenchen.de wenden und die gewünschte Anzahl reservieren. "Gerne werden Sie nach der Freigabe der Tiere von uns verständigt. Wir bitten Sie allerdings um etwas Geduld, da wir leider keinen Einfluss auf die zuständigen Ämter haben", so Brettmeister.

Weitere Informationen rund ums Mäusefutter und eine artgerechte Haltung gibt es unter www.maeuseasyl-verein.de im Internet.


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