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"Wir alle gehören zusammen!"

Kardinal Marx fordert Christen auf, "gegen die Rheorik der Abgrenzung" aufzustehen

Kardinal Reinhard Marx. (Bild: job (Archiv))

Die Aufnahme von Schutzsuchenden stellt uns vor Herausforderungen, ist aber eine lösbare Aufgabe. Im vorigen Samstagsblatt haben  - wie zeitgleich in anderen bundesdeutschen Anzeigenzeitungen - Politiker und Chefredakteure zum "Wir schaffen das" der Bundeskanzlerin  und gegen das Beschwören einer "Krise" Stellung bezogen.

"Hass führt zu immer mehr Gewalt"

Auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, rief während der Kar- und Ostertage die Christen auf, „ein Zeichen des Lebens, der Liebe und der Verbundenheit miteinander zu setzen“.

Geleitet von dem Wort aus dem Matthäus-Evangelium,  „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ setzte die Karfreitagsprozession insbesondere ein Zeichen für einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen. „Hass", unterstrich Marx dabei, "ist der Nährboden für Unterdrückung, Angst, Not und immer mehr Gewalt.“ Er forderte die politisch Verantwortlichen auf, zu einem gemeinsamen Handeln finden. "Die Not der vielen Menschen auf der Flucht trifft unser Herz", so Marx. „Im Kreuz Jesu verbindet sich Gott mit allen Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Religion und nationaler Zugehörigkeit, Herkunft und Kultur.“ Jeder Mensch sei Kind Gottes, „und so sind wir alle wirklich Brüder und Schwestern und Teil der einen, großen Menschheitsfamilie. Wir alle gehören zusammen“, sagte der Kardinal.

"Die Welt braucht ein Gegengewicht"

Angesichts der Bedrohungen durch Terror und Gewalt sowie der anhaltenden Herausforderung durch die Zahl der Flüchtlinge rief Marx im Ostergottesdienst auf, ein gelebtes Zeugnis der österlichen Botschaft abzulegen. „Als Kirche dürfen wir nicht die Hoffnungslosigkeit der Welt verdoppeln, sondern sollen Zeugen der Hoffnung werden“, sagte der Erzbischof von München und Freising im Münchner Liebfrauendom, „die Welt braucht ein Gegengewicht gelebter Hoffnung! Gerade jetzt sollen Christen aufstehen gegen die Angst, gegen die Rhetorik der Abgrenzung.“

Die Münchner Wochenanzeiger setzen die Beiträge "Wir schaffen das" in den nächsten Ausgaben fort.


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