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Wie sicher ist sicher?

Gesundheitsforum zum Thema Narkose in Neuwittelsbach

Chefarzt Dr. med. Stephan Czerner informiert beim Gesundheitsforum zum Thema Narkosesicherheit. (Bild: Krankenhaus)

Manche Menschen schieben eine notwendige Operation vor sich her, weil sie Angst vor der Narkose haben. Deshalb geht es beim nächsten Neuwittelsbacher Gesundheitsforum nicht um eine bestimmte Krankheit, sondern um Narkosesicherheit. Der Anästhesist Dr. med. Stephan Czerner, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der Maria-Theresia-Klinik (Partnerklinik des Krankenhauses Neuwittelsbach) geht am Donnerstag, 25. Juli, im Konferenzraum (4. Stock) des Krankenhauses Neuwittelsbach der Frage nach: Wie sicher ist sicher bei der Narkose? Der Vortrag beginnt um 18 uhr und ist kostenlos.

Pro Jahr werden in Deutschland ca. 16 Millionen stationäre operative Eingriffe durchgeführt. Dazu wird fast immer eine Anästhesie benötigt. Eine Studie hat gezeigt, dass auf 100.000 Anästhesien 7 Fälle kommen, bei denen schwerwiegende Komplikationen auftreten. Das ist ein äußerst kleines Risiko, aber trotzdem sind diese 7 Fälle 7 zu viel.

Häufig wird das Risiko beim Durchführen einer Narkose verglichen mit dem Absturzrisiko in der zivilen Luftfahrt. Flugreisen gelten als eine sehr sichere Reisemöglichkeit. Bevor ein Flugzeug vom Boden abhebt, sind zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen (u.a. so genannte Critical Incident Reporting Systeme, CIRS) durchgeführt worden, die alle dazu führen, dieses Sicherheitslevel zu halten. Die Strategie beruht darauf, aus Fehlern zu lernen bzw. Zwischenfälle gar nicht in die kritische Phase kommen zu lassen.

Anästhesisten haben sich einige dieser Taktiken zu Nutzen gemacht: Wie in der Luftfahrt kommen der Klinik die bereits erwähnten CIRS zur Anwendung. Außerdem sind Maßnahmen des Qualitätsmanagements und des Risikomanagements darauf angelegt, ständig eine größtmögliche Handlungssicherheit zu erzielen.

Auch der Bundesverband Deutscher Anästhesisten hat Richtlinien zur Erhöhung der Patientensicherheit entwickelt. Darunter fallen Anforderungen an die Qualifikation des Anästhesiepersonals, die apparative Ausstattung nach EN ISO 80601-2-13:2011 und diese räumliche Ausstattung.

Diese gesamten Voraussetzungen führen zu einer immer sicherer werdenden Anästhesie. Dies ist auch notwendig, da aufgrund des steigenden Lebensalters immer mehr ältere Menschen mit schwereren Nebenerkrankungen operativ versorgt werden müssen, die ein höheres Risiko haben, eine Komplikation zu entwickeln.

 

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