Wie lassen sich Reformen umsetzen?
Verena Bentele schlägt Lösungen vor
Kann ein Buch auf 136 Seiten alle relevanten Facetten des Sozialstaates behandeln? Es kann! Nicht erst seit der Corona-Krise, die wie ein Vergrößerungsglas für soziale Ungleichheiten wirkt, ist klar, dass unser Sozialstaat neu aufgestellt werden muss. Verena Bentele, Präsidentin des VdK, hat gemeinsam mit Philipp Stielow und Dr. Ines Verspohl mit "Wir denken neu" ein Buch geschrieben, welches sich durch lösungsorientierte Impulse und Aufzeigen einer Trendumkehr auszeichnet.
Wie notwendige Reformen aussehen und wie sie sich umsetzen lassen, zeigt Verena Bentele: eine angemessene medizinische Versorgung, eine auskömmliche Rente, eine menschenwürdige Pflege, eine bessere Absicherung von Selbstständigen und ein Aufwachsen ohne Armut und Mangel an Teilhabe für jedes Kind – das sind keine Wunschgedanken, sondern zu realisierende Ziele, die in anderen Ländern zum Teil schon erfolgreich umgesetzt wurden.
Mit der fortschreitenden Privatisierung des Sozialstaates vollzieht sich eine soziale Spaltung des Landes: Die Bewältigung von Lebensrisiken wird mehr und mehr dem Einzelnen überlassen. Ganze Regionen sind abgehängt, gleichzeitig ist Wohnraum in den Ballungszentren für Normalverdiener oft nicht mehr bezahlbar. Große Teile der Mittelschicht kämpfen gegen den sozialen Abstieg. Die Gesellschaft ist gespalten, was Einkommen und Wohlstand betrifft, aber auch im Denken und Fühlen.
"Wir denken neu - Damit sich Deutschland nicht weiter spaltet" (136 Seiten, 12 Euro) erschien Ende Februar (ISBN 978-3-95890-361-6).
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