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Wie der Balkon zum Insektenrestaurant wird

Neue Broschüre gibt Tipps

Irene Frey-Mann und Stephanie Jacobs stellten am Gärtnerplatz die neue Broschüre vor. (Bild: ak)

Geranien, Begonien und Petunien – das sind wohl die häufigsten Balkonpflanzen in Deutschland, für Bienen und Schmetterlinge haben sie aber wenig zu bieten. Doch München soll insektenfreundlicher werden – der LBV (Landesbund für Vogelschutz) gibt mit Unterstützung des RGU (Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadt München) in der neuen Broschüre „Natur auf dem Balkon“ Tipps, wie das gelingt. „Der Schutz der biologischen Vielfalt liegt mir sehr am Herzen,“ erklärt Umweltreferentin Stephanie Jacobs. München sei mit mindestens 9.000 Tier- und Pflanzenarten quasi ein „hot spot“ der Artenvielfalt.

Naturbewusst handeln

"Auch wer keinen Garten hat, kann einen Beitrag zum Erhalt der Arten in München beitragen und somit die Münchner Biodiversitätsstrategie umsetzen“, fährt Stephanie Jacobs fort. Mit der Biodiversitätsstrategie hat die Stadtverwaltung unter Federführung des RGU insgesamt 20 Handlungsfelder eingehend analysiert und aufgeführt. Den Handlungsfeldern liegt der Gedanke zugrunde: Bestand erhalten, Natur entwickeln, naturbewusst handeln. Um den Bestand zu erhalten werden, beispielsweise Artenhilfsprogrammen zum Schutz besonders seltener Arten umgesetzt.

Es braucht nicht viel Platz

"Wer selbst etwas gegen das Insektensterben tun will, der sollte eine bunte Vielfalt heimischer Blumen pflanzen, damit es vom Frühling bis in den Herbst hinein Pollen und Nektar für die Blütenbesucher gibt“, rät Irene Frey-Mann vom LBV. Dafür braucht es nicht viel Platz, ein kleiner Balkon, ein Hof und selbst ein Fensterbrett bieten Platz für ein kleines Insektenrestaurant. Doch der Balkon kann auch als Nisthilfen für Vögel, Wildbienen und andere Insekten dienen. Die Broschüre enthält dazu Bauanleitungen und Informationen. Außerdem findet man in der Broschüre Pflanzvorschläge für verschiedene Standortbedingungen, Tipps zum Überwintern der Balkongewächse und bebilderte Steckbriefe häufiger Balkonbesucher, damit man die se dann auch richtig bestimmen kann. „Machen Sie mit, lassen Sie München aufblühen und schaffen Sie eine kleine bunte Insel im Häusermeer“ fordert Frey-Mann die Münchner auf.

Die Broschüre „Natur auf dem Balkon“ gibt es kostenfrei im LBV-Naturschutzzentrum (Klenzestr. 37).


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