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"Wer davon profitiert, soll auch zahlen"

Haus + Grund will Klimaschuzukosten fair aufteilen

Rudolf Stürzer, Vorsitzender von Haus + Grund München. (Bild: Haus + Grund München)

Macht Klimaschutz Wohnen teurer? Wie kann eine faire Aufteilung der Be- und Entlastung zwischen Mieter und Vermieter aussehen? Das sagt Rudolf Stürzer von Haus- und Grundbesitzerverein München und Umgebung:

Wie ist es auf längere Sicht?

„Manchmal muss man Geld zum Fenster rauswerfen, damit mehr davon zur Tür wieder hereinkommt“ lautet ein Sprichwort. Als rausgeworfenes Geld kann man die Kosten für den Klimaschutz keinesfalls bezeichnen. Fraglich ist, ob mehr davon „wieder hereinkommt“, d.h. ob die durch eine energetische Sanierung bewirkte Senkung der Energiekosten auf längere Sicht und damit in der Summe höher ist als die Aufwendungen.

Den Einzelfall berücksichtigen

Dies hängt von zahlreichen Faktoren u.a. von der Art, dem Alter, der Ausstattung und insbesondere vom energetischen Ausgangszustand des Gebäudes ab. Dabei macht es wenig Sinn, wenn der Gesetzgeber für Bestandgebäude pauschal, d.h. ohne Berücksichtigung des Einzelfalls, bestimmte energetische Sanierungsmaßnahmen vorschreibt. Dies würde in der Tat dazu führen, dass Klimaschutz das Wohnen deutlich verteuert. Bei individuell auf das Gebäude abgestimmten Maßnahmen muss dies dagegen nicht der Fall sein.

Drei Seiten profitieren

Wer soll für den Klimaschutz bezahlen? Alle, die davon profitieren – gleichermaßen! Dies sind die Hauseigentümer, die Mieter und die Allgemeinheit.

Die Hauseigentümer, weil Klimaschutzmaßnahmen den Wert der Immobilie erhöhen – realisiert wird der Zuwachs allerdings erst beim Verkauf. Die Mieter, weil energetische Sanierungsmaßnahmen ihre Energiekosten senken – sofort nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme. Die Allgemeinheit, weil bessere Luft und die Schonung der Ressourcen allen zugutekommen.

Also: Die Hauseigentümer zahlen die Kosten, die Mieter beteiligen sich daran über eine angemessene Mieterhöhung, die Allgemeinheit mit einer steuerfinanzierten Förderung.

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