In seinem Weihnachtsspiel ist Carl Orff einerseits stark der alpenländischen Krippenspieltradition verpflichtet, sprengt aber andererseits den Rahmen einer oft seichten, biederen Hirtenromantik und macht das Weihnachtsgeschehen als ein weltveränderndes, kosmisches Ereignis sichtbar. Mitten zwischen die guten Mächte (verkörpert durch die unsichtbaren Engel) und die Mächte des Bösen (verkörpert durch die Hexen) ist der Mensch eingespannt. Er begegnet uns in der vertrauten Gestalt des Hirten und hat sich, von der Botschaft angerührt, zwischen Glaube und Unglaube zu entscheiden.
Der Träger des Geschehens ist vorwiegend die bairische Sprache, die bildhaft und hintergründig ohne heimattümelnde Marotte die tiefen Dimensionen des Weihnachtsgeschehens erlebbar macht.
Am Sonntag, 28. Dezember, wird das Weihnachtsspiel um 17 Uhr im Schloss Blutenburg (Seldweg) aufgeführt. Vorgetragen wird es von Rupert Rigam. Ihn hat der Meister noch zu Lebzeiten mit der Interpretation seiner bairischen Stücke betraut. Musikalische Begleitung: Warngauer Ensemble, Franz und Balbina Hampel, Harfe und Gitarre.
Tickets gibt es bei der Theatergemeinde unter Tel (089) 53297222, bei München Ticket unter Tel. (089) 54818181 oder unter www.muenchenticket.de im Internet.