Wann ist endlich Schluss?

Nerze, Füchse, Marderhunde, Waschbären, Chinchillas, Wiesel, Eichhörnchen, Schafe, Luchse, Hamster, Hunde, Katzen, Robben, Nutria, Kojoten, Kaninchen, Bieber, Bisamratten und Zobel: Sie müssen grausam sterben, damit Menschen sich mit ihrem Fell schmücken können. "Schätzungen zufolge werden jährlich etwa 100 Millionen Tiere weltweit für die Modebranche getötet", erklärt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. "Wirklich verlässliche Zahlen gibt es jedoch nicht." Fest stehe nur: "Bis zu 200 Chinchillas sterben allein für einen Pelzmantel. Um aus Nerzfellen einen Mantel zu machen, braucht es 40 bis 60 Tiere, zehn bis 20 Füchse oder Biber, 30 bis 50 Waschbären, sechs bis zehn Robben oder 110 Eichhörnchen."

Pelz ohnehin out?

Eine Meinungsumfrage der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" macht etwas Hoffnung: 84 Prozent der Befragten sehen das Halten und Töten von Tieren zur Gewinnung von Pelz für die Modeindustrie als nicht vertretbar an. Dieser Meinung sind scheinbar auch die Leser des großen Mode-Magazins Elle. Valeria Bessolo Llopiz, die internationale Chefin des Magazins, sagte Ende 2021 bei einer Konferenz: "Tierische Pelze auf unseren Seiten und in unseren Online-Medien zu zeigen, stimmt nicht mehr mit unseren Werten oder den Werten unserer Nutzer überein." Eine Reihe großer Marken wie Gucci, Versace und Prada verzichten bereits auf Pelz. Seit Juni 2021 ist Israel das erste Land der Welt, das den Verkauf von Pelz an die Modeindustrie komplett verboten hast.

Genau hinschauen!

"Jeder kann etwas gegen das Tierleid in der Pelzindustrie unternehmen, indem auf derlei Accessoires verzichtet wird. Das beinhaltet jede Art von Pelzbesatz - und sei er noch so klein. Auch Kunstpelz kann Teile von Echtpelz enthalten", erläutert Berchtold. Die Hoffnung: Mit sinkender Anfrage versiege irgendwann das Angebot. Die Tierschützerin bittet: "Auch alte, geerbte Pelzartikel sollten keine Verwendung mehr finden - denn jedes einzelne, öffentlich getragene Teil macht Pelz 'salonfähig'."