Der Eichelhäher wird oft als Wächter des Waldes bezeichnet. (Bild: Thomas Hagner)
Der Eichelhäher wird oft als Wächter des Waldes bezeichnet. (Bild: Thomas Hagner)
Seine Rufe erinnern eher an ein Krächzen, man findet ihn häufig in Wäldern, mit seinen blauen Flügelfedern ist er nicht zu verkennen und er liebt Eicheln: Der Eichelhäher. "Bis zu 5.000 Eicheln sammelt ein Eichelhäher pro Jahr und legt sich überall im Wald kleine Vorräte an. Meist braucht er nicht alle und so können aus den zugedeckten Eicheln wieder neue Bäume entstehen. Nicht nur deshalb wird er auch der Wächter des Waldes genannt", erklärt Lydia Schübel, Biologin und Wildtierexpertin des Tierschutzvereins München. Diesen Titel verleihe ihm auch sein krächzender Warnruf, den der aufmerksame Vogel bei jeder Art Gefahr hören lässt. "Er beschränkt sich dabei aber nicht nur auf Gefahr, die ihn selbst betreffen könnte, sondern warnt auch andere Tierarten. Deshalb hat er schon so manchen Jäger den letzten Nerv gekostet und ohne geschossenes Reh nach Hause gehen lassen."
Der Eichelhäher sei ein leidenschaftlicher Stimmenimitator: "Was er am liebsten nachahmt, ist der Ruf des Bussards. Warum, haben Wissenschaftler allerdings noch nicht herausgefunden. Vielleicht macht es ihm einfach nur Spaß", lacht die Biologin.
Eichelhäher gehören zur Familie der Rabenvögel und zählen damit zu den besonders intelligenten Vögeln. Neben allerlei Schabernack wie Gegenstände stehlen sowie Laute imitieren, haben die schlauen Vögel auch nützliche Tricks auf Lager. Einer davon ist mehr als ausgefuchst: "Sie wälzen sich in Ameisenhaufen. Die Ameisen übersprühen das Gefieder mit Ameisensäure und das vertreibt die Parasiten."
Eichelhäher wurden in den 1880ern als Waldschädlinge eingestuft und mit Prämien in manchen Gegenden bis zur Ausrottung gejagt. Inzwischen haben sich die Bestände gut erholt. Überall in Deutschland ist die Jagd auf Eichelhäher verboten, außer in Bayern. "Bei uns werden jährlich etwa 20.000 Eichelhäher geschossen. Der Bestand wird auf etwa 100.000 bis 300.000 Tiere geschätzt", sagt Schübel und rät: "Wer den nützlichen Eichelhäher schützen möchte, sollte sich mit dem Tierschutzverein gegen diese sinnlose Jagd stark machen und sich für gesunde Mischwälder einsetzen, denn genau dort fühlt sich dieser schlaue Vogel wohl."