"Vom 'no go' der Kinderarbeit überzeugen"

Die Initialzündung zum Thema Nachhaltigkeit habe ich 1984 auf dem Katholikentag in München erlebt. Die Indienhilfe Herrsching hatte dort eine Info-Koje zum Thema Ernährung und Dritte Welt und schenkte einen Getreide-Gemüse-Eintopf aus mit dem Appell: „Weg vom Fleisch - seine Produktion schadet unsrer Umwelt und den Menschen in der Ditten Welt!“ Doch der Weg zu einer nachhaltigen Lebensweise ist lang. Da musste erst mein damals noch ungeborener Enkel sich vom Fleischesser zum Vegetarier wandeln, damit ich meinen Fleischkonsum auf höchstens zweimal pro Woche beschränkte. Auch dessen Mutter, meine Tochter, hat sich vom Umweltbewusstsein ihres Sohnes beeindrucken lassen; als Berufspendlerin hat sie sich für den öffentlichen Verkehr entschieden und lässt ihr Auto zu Hause stehen. Diesen Botschaften konnte ich mich nicht entziehen. So nutze ich am Wohnort nun hauptsächlich das Rad, fahre nach München mit der S-Bahn und auf Reisen gehe ich fast nur noch mit der Bahn.

Des Weiteren hat mich die Indienhilfe nachhaltig motiviert mit ihrem Motto „teilen – lernen – miteinander für eine zukunftsfähige Erde“, den Gedanken des Fairen Handels in die Tat umzusetzen. Waren wie Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Orangensaft kaufe ich  stets im Weltladen der Indienhilfe ein und gehe auch bei der Suche nach Geschenken ganz oft dorthin, wo ich unter den kunsthandwerklichen Gegenständen aus aller Welt und den Waren ohne Kinderarbeit fündig werde.

Außerdem unterstütze ich das Projekt „Kinderarbeiterfreie Kommunen“, das ich für besonders nachhaltig halte, weil hierbei versucht wird, Dörfer in Indien zu kinderarbeiterfreien Zonen zu wandeln. Durch intensive Aufklärung von Eltern und Lehrern, in Zusammenarbeit mit dem Dorfrat gelingt es den Projektmitarbeitern, Arbeitgeber vom ‚no go‘ der Kinderarbeit zu überzeugen und eine positive Veränderung für die Kinder und Jugendlichen zu bewirken.