Angefangen hat alles im Erdbeerfeld: Das wurde bei den Reden und Grußworten zum 30-jährigen Jubiläum des SOS-Mütter- und Kindertageszentrums Neuaubing immer wieder erwähnt. Die deutschen Mütterzentren haben ihren Ursprung nämlich in einem Forschungsprojekt des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München. Hier wurden einst junge Familien über ihren Alltag sowie zu Familienpolitik und Elternprogrammen befragt. Aufbauend auf diese Studie wurde dann das Konzept der Mütterzentren entwickelt und vom Bundesfamilienministerium 1981 in drei Städten umgesetzt. Einer der Standorte war von Anfang an München-Neuaubing – und hier wurden interessierte Frauen eben über die Volkshochschule zum Erdbeerpflücken eingeladen, um ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen.
Seit 30 Jahren ist das SOS-Mütterzentrum in Neuaubing nun für viele Familien ein wichtiger Ort der Begegnung, der Unterstützung und Entlastung. 2007 hat sich „Das MütZe" zum Kindertageszentrum weiterentwickelt, um Kindern ein differenziertes Betreuungs- und Förderangebot bieten zu können. Inzwischen ist das SOS-Mütter- und Kindertageszentrum München-Neuaubing als anerkanntes Mehrgenerationenhaus ein Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums.
Das Mütter- und Kindertageszentrum ist ein multikultureller, offener und generationsübergreifender Treffpunkt für die ganze Familie, besonders für sozial benachteiligte Menschen. Es wird insbesondere das Miteinander von deutschen und ausländischen Bürgern gefördert. „Wir begleiten Familien und suchen, wenn es mal nicht so einfach ist, gemeinsam nach Lösungen. Gleichzeitig sind wir auch ein Mehrgenerationenhaus. Kinder, Eltern, Großeltern und Nachbarschaft erleben hier viele Möglichkeiten zur Beteiligung und finden immer ein offenes Ohr", betont Erika Rupp als Leiterin der Einrichtung.
Neben der offiziellen Feier am Vormittag mit geladenen Gästen im benachbarten Pfarrsaal St. Markus, gab es am Nachmittag auch ein großes Sommerfest zum 30-jährigen Jubiläum des SOS-Mütter- und Kindertageszentrums Neuaubing (Wiesentfelser Str. 68). Eröffnet wurde dieses Fest durch zwei Trommelgruppen der Hauptschule an der Wiesentfelser Straße und durch eine Kindermodenschau der Kindertagesstätte. Anschließend präsentierten die unterschiedlichsten Tanzgruppen mit ihren außergewöhnlichen Aufführungen die kulturelle Vielfalt des Stadtteils Neuaubing. Zahlreiche Spiele und Aktionen luden die Gäste zum Zuschauen und Mitmachen ein.
Auch zwei engagierte SOS-Botschafterinnen, Modedesignerin Lola Paltinger und Schauspielerin Isabella Jantz, kamen zu diesem bunten Treiben und feierten zusammen mit den Kindern und allen anderen Gästen. Ob Lola Paltinger beim Buttons pressen oder Isabella Jantz beim Kinderschminken, die SOS-Botschafterinnen ließen ihrer Kreativität freien Lauf und unterstützten tatkräftig die Mitarbeiterinnen vor Ort. Isabella Jantz wird im Zuge der anstehenden Umbauarbeiten des SOS-Mütter- und Kindertageszentrums Neuaubing die Schirmherrschaft für diese wichtige Erweiterung übernehmen – werden damit doch neue Räumlichkeiten für die wichtige Arbeit des Mehrgenerationenhauses geschaffen.