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"Viele Kinder haben noch nie ein eigenes Buch in der Hand gehabt"

Lesefüchse vermitteln Kindern "Kernkometenzen" - und vor allem die Freude am Lesen

(Bild: Meier / Lesefüchse)

Woche für Woche sind die Lesefüchse in München unterwegs. Rund 300 ehrenamtliche Vorleser besuchen zu festen Terminen ihre Lesegruppen in den Schulen und Bibliotheken der Stadtbibliotheken. Mal sind es eine Handvoll Kinder, die sich im Rahmen ihres Unterrichts auf die besonderen Lesestunden freuen. Mal sind sie gleich im Dutzend da, wenn die Lesung in einer Bibliothek stattfindet.

1.100 Bücherwürmer verzaubern

Rund 1.100 kleine Bücherwürmer, alle zwischen vier und zehn Jahren alt, lassen sich jede Woche von den spannenden Geschichten verzaubern und zum Selberlesen animieren - an 40 Orten in München: In Stadtbibliotheken, in Grundschulen sowie im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe oder im Walderlebniszentrum Grünwald. Das macht die Lesefüchse in München zur wohl größten Vorleseinitiative Deutschlands.

Seit ihrer Gründung im Herbst 2003 liegen den Lesefüchsen vor allem Kinder am Herzen, die aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen oder aufgrund ihrer nichtdeutschen Herkunft Sprachdefizite aufweisen. Viele dieser Kinder haben noch nie ein eigenes Buch in der Hand gehabt, und zu Hause gibt es selten jemanden, der ihnen vorliest. Die Lesefüchse sorgen dafür, dass auch diese Jungen und Mädchen nicht ohne Geschichten aufwachsen müssen. In den Vorlesestunden erleben sie oft zum ersten Mal, wie eine vorgetragene Geschichte ihre Phantasie und Ausdrucksfähigkeit beflügelt. Durch regelmäßiges Vorlesen, Zuhören und Erzählen erweitern sie ihren Wortschatz und verbessern nebenbei ihre aktive Kommunikation. Das hat den Lesefüchsen einige bundesweit wichtige Auszeichnungen eingebracht und vor allem den Respekt ihrer Partner, das städtische Schulamt, das Polizeipräsidium München, die Stadtsparkasse und natürlich die Münchner Stadtbibliothek, um nur einige zu nennen.

Geduld und Konzentration schulen

Vorlesen hat für Kinder - neben der Sprachförderung - noch weitere wichtige Aspekte: Es schult ihre Geduld und Konzentrationsfähigkeit, so dass ihnen das schulische Lernen leichter fällt. Ihre Aussichten auf eine erfolgreiche Schul- und Ausbildungszeit werden dadurch erhöht. Das Engagement der Lesefüchse trägt deshalb letztendlich auch zur Chancengleichheit bei. Das hat auch eine wissenschaftliche Untersuchung der Maximilians-Universität-München bestätigt. Bei 300 ehrenamtlichen Vorlesern gibt naturgemäß immer eine starke Fluktuation. Deswegen suchen die Lesefüchse ständig sozial engagierte Bürgerinnen und Bürger, die gut mit Kindern umgehen können und Spaß am Vorlesen haben.

Nächste Infoabende

Die nächsten Informationsabende für Interessierte sind am Donnerstag, 12. Mai und 14. Juli, jeweils ab 17.30 Uhr in der Lindwurmstraße 127, Rückgebäude, MVHS Senioren Volkshochschule. Eine Anmeldung hierfür ist nicht erforderlich. Weitere Infos auf der Website unter www.lesefuechse.org.

 


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