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Ulli erstmals untersucht

Rote Pandas in Hellabrunn haben erneut Nachwuchs

Zwei Monate nach seiner Geburt konnte festgestellt werden, dass Ulli ein Panda-Junge ist. (Bild: Marc Muller)

Die Roten Pandas Miu und Justin fühlen sich sichtlich wohl im Tierpark Hellabrunn. Klarer Beleg dafür ist die Fortpflanzungsfreudigkeit der beiden Tiere, die Hellabrunn und seine Besucher bereits zum dritten Mal mit Nachwuchs erfreuen. Am 10. Juli brachte Miu ihr Jungtier zur Welt.

Es ist ein Junge

Kürzlich folgte die erste tierzärtliche Untersuchung – dabei wurde unter anderem das Geschlecht und das Gewicht des kleinen Panda-Babys geprüft: Es ist ein Junge, wiegt rund 1,2 Kilogramm und wird gemäß der alphabetischen Namenslogik des Tierparks den Namen „Ulli“ tragen.

Als Dr. Christine Gohl, leitende Tierärztin in Hellabrunn, gemeinsam mit den Tierpflegern die Panda-Anlage betritt, um innerhalb weniger Minuten den ersten Jungtier-Check durchzuführen, verschwindet Mama Miu schnell auf den Baum und beobachtet das Geschehen aus sicherer Entfernung. Ihr knapp zweieinhalb Monate altes Jungtier hingegen, das sich bisher noch nicht aus der Wurfbox herausgetraut hat, zeigt während der Untersuchungen ganz deutlich, wie kräftig es schon ist – doch schnell ist alles vorbei und der kleine Panda-Junge kann sich wieder zurück in die Box kuscheln.

Justin, der Vater des Jungtieres, scheint an dem ganzen Geschehen weniger Interesse zu haben: Er schläft ganz gemütlich in einer Baumkrone. Wie bei Roten Pandas üblich, beteiligt sich das Männchen nicht an der Aufzucht des Jungtieres, muss jedoch auch nicht von Mutter und Kind separiert werden.

Bald die ersten Gehversuche?

Für gewöhnlich verbringt der Nachwuchs die ersten zwei bis drei Monate in der Wurfbox, bevor er erste Schritte nach draußen wagt. Bereits wenige Tage nach der Geburt des Jungtieres hielt sich Miu wieder viel in den Bäumen auf, was jedoch nicht bedeutet, dass sie sich nicht um ihr Kind kümmert. „Die Mutter sieht mehrmals täglich nach dem Rechten“, erklärt Beatrix Köhler, zuständige Kuratorin und Zoologische Leiterin des Tierpark Hellabrunn, und ergänzt: „Dann säugt und putzt sie das Jungtier.“

Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, bis Miu ihr Jungtier zum ersten Mal über die Baumstämme bis zum hinteren Teil der Panda-Anlage trägt oder zu ersten Gehversuchen motiviert – bereits jetzt kann man den kleinen Panda-Jungen durch das Einstiegsloch der Wurfbox beobachten.

Die Art ist stark gefährdet

Von der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Rote Panda, auch Kleiner Panda genannt, als „stark gefährdet“ gelistet. Nur noch etwa 10.000 Rote Pandas gibt es in ihrem ursprünglichen Lebensraum. Rote Pandas leben in den Bergwäldern des Himalayas, sind dämmerungsaktiv und verbringen die meiste Zeit des Tages schlafend in Baumkronen. Ihr Verbreitungsgebiet wird immer kleiner und ist u.a. durch kontinuierliche Abholzung bedroht.


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