"Tut endlich was!"
Zu der Problematik der Wertstoffinseln, die wir mehrfach aufgegriffen haben ("Wie lösen wir das Dilemma?" und "Wir dürfen nicht einfach hingehen und Flaschen sammeln" im Samstagsblatt vom 18. Juli und Leserbriefe dazu im Samstagsblatt vom 25. Juli), schreibt Josef Wild:
Ich komme soeben von meiner „Lieblings-Wertstoffinsel“ in der Franz-Nißl-Straße. Sie befindet sich etwa 50 – 100 m vor dem Eingang zur Hauptschule und gegenüber einer Reihenhaussiedlung. Das ist allerdings keine „Insel“, sondern der Schrottplatz der Firma Remondis. Sie sollten sich das mal anschauen: Die Container an sich sind schon eine Zumutung. Die waren wohl mal ausgebrannt, sind verdreckt, ja schrottreif. Daneben stehen Müllsäcke, die wohl nicht untergebracht werden konnten, weil die Öffnungen vor allem für Plastik einfach zu klein sind. Und bei dem Erscheinungsbild kommt es auf diese Müllsäcke schon gar nicht mehr an. Ein tolles Bild, das wir da den Schülerinnen und Schüler der Hauptschule bieten (Vorbild!). Aber auch eine Zumutung für die Menschen, die dort wohnen.
Das alle befragten Politikerinnen und Politiker das Problem sehen, aber nichts tun, ist aus meiner Sicht eine Schande für unsere Stadt. Dass man sich aber dann hinter etwas für mich nicht Greifbarem versteckt, dem Dualen System, ist ein Armutszeugnis. AWM kann was tun, darf es aber nicht. Bürgerinnen und Bürger sollen sich bei den Betreibern, wohl Remondis, beschweren, oder noch besser, Plastikmüll vermeiden. Dann gehen Sie bitte mal in einen Supermarkt oder Baumarkt. Sie werden feststellen, dass eine große Menge Artikel ganz einfach in Plastik eingeschweißt sind. Anders können Sie das Zeug nicht kaufen. Und selbst wenn Sie es dort auspacken ließen: Das Plastik ist da und damit ein Problem für die Umwelt. Folglich sollen in erster Linie nicht die Bürgerinnen und Bürger diesen Müll vermeiden, sondern man müsste an die ran, die die Waren so verpacken. Das traut sich aber auch niemand. Oder?
Ich stimme den Aussagen zu, die darauf hinweisen, dass der Umgang mit dem Müll unser Problem, sprich der Stadt München ist. Also müssen wir es lösen und nicht ein Duales System oder sonst wer. Dass es auch ein gesellschaftliches Problem ist, seinen Müll einfach überall zu entsorgen, erschwert das Ganze. Es muss also eine Lösung mit den Verantwortlichen dieses ominösen Dualen Systems herbeigeführt werden, Remondis muss die Container in einem ordentlichen Zustand aufstellen und öfter entleeren (wo erforderlich), die Öffnung an den Container muss vergrößert werden, event. ein weiterer Container für Restmüll, damit auch dieser Müll von der Straße kommt, man muss häufiger kontrollieren und Schmutzfinke oder bayrisch „Saubären“ ordentlich bestrafen.
Dazu könnte man die Wertstoffinseln sicher freundlicher gestalten und so einen Anreiz dazu geben, seinen Müll in einer angenehmeren Atmosphäre zu entsorgen und den Anwohnern nicht so ein hässliches Bild vor die Haustüre setzen. Vielleicht würde das die Akzeptanz der Menschen fördern und vielleicht den einen oder anderen davon abhalten, seinen Dreck eben nur so neben den Containern zu entsorgen.
Daher meine große Bitte an Stadträtinnen und Stadträte: Tut endlich was, denn dazu haben wir euch gewählt!
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