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Tacho-Betrug verursacht Milliardenschaden

Sechs Milliarden Euro - das ist die Summe an Schaden, die jährlich durch manipulierte Tachometer verursacht wird. Einen Tacho zu manipulieren dauert nicht länger als 30 Sekunden. Dafür müssen der Tacho oder das Steuergerät weder ausgebaut werden noch sind schwer zu bedienende Geräte notwendig. Im Durchschnitt führt der verfälschte Kilometerstand pro Fahrzeug zu einer illegalen Wertsteigerung von rund 3000 Euro. Opfer sind fast ausschließlich Gebrauchtwagenkäufer. Sie können sich nicht zuverlässig vor Tacho-Betrug schützen, denn ein Nachweis ist technisch meist nicht möglich. Die Forderungen des ADAC an die Autohersteller sind daher deutlich: mehr und vor allem besserer Schutz vor Tacho-Trickserei. Bislang bieten die aktuellen Fahrzeugmodelle keine ausreichenden Funktionen oder Möglichkeiten, um sich vor dieser Art Betrug zu schützen. Wobei ein einfacher Chip bereits zur Lösung des Problems beitragen könnte - und das für nur wenige Euro. Zudem fordert der Automobilclub eine wirksame und flächendeckende Strafverfolgung. Um abzuschrecken, sollte die gesetzliche Höchststrafe, insbesondere für Täter, die die Manipulation gewerblich betreiben, deutlich über die heutige Strafandrohung von bis zu einem Jahr hinausgehen. Denn: Tacho-Betrug ist kein Kavaliersdelikt.


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