"Stundenlang vor einem Bildschirm zu sitzen ist Gift"
Münchner Sportvereine fordern Stufenplan zur Öffnung der Sportstätten
Eine klare Öffnungs-Strategie mit einem Ampelsystem für den Sport in München fordern der BLSV Kreis München und die Münchner Sportjugend (MSJ). Das sollte die Stadt zusammen mit den Vereinen jetzt aufstellen. „Die Reihenfolge muss sein: Freiflächen zuerst, Hallen danach. Kinder und Jugendliche zuerst, dann alle anderen so schnell wie möglich“, fordert der Münchner BLSV-Vorsitzende Beppo Brem.
„Die Lage vieler Münchner Sportvereine ist kritisch!“, so Brem weiter. Der teilweise dramatische Mitgliederschwund von bis zu 20 % in den Sportvereinen sei keine Überraschung, weil die Vereine seit Monaten kaum mehr ein Sportprogramm anbieten können. Gerade die Zahl von Kindern und Jugendlichen sinke laut BLSV auffällig. Online-Training sei eben nur ein mäßiger Ersatz für das Training auf dem Platz oder in der Halle.
„Es ist dringend notwendig, dass Kinder und Jugendliche wieder mehr Bewegungsmöglichkeiten haben. Stundenlang vor einem Bildschirm zu sitzen ist Gift für alle, aber für Kinder ist es nochmal schädlicher“, konstatiert Dominik Friedrich, Vorsitzender der MSJ.
Besonders bei den großen Sportvereinen mit eigenen Sportstätten drücken die laufenden Kosten enorm. Hier wurde in den letzten Jahren viel investiert. Die November- und Dezemberhilfen greifen bei den meisten Vereinen nicht: „Für die meisten ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, beklagt Brem. Die Sportvereine bräuchten jetzt eine Perspektive, ein Licht am Ende des Tunnels und vor allem verlässliche Regelungen mit denen man die Schritte hin zu Öffnungen vorbereiten kann. Ein konkreter Plan zur Öffnung der Sportstätten soll auch dafür sorgen, dass die Stadt bei der nächsten Öffnung besser vorbereitet ist. „Da muss dann wirklich jede Schulleitung und jeder technische Hausverwalter wirklich wissen, dass und wie die Sportstätten genutzt werden können“, mahnt Beppo Brem, der Kreisvorsitzende des BLSV in München an.
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