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Stadt will Straßen "aufräumen"

Münchens Tempo-30-Zonen sollen nach und nach umgebaut werden

In Tempo-30-Zonen soll es künftig keine Radwege mehr geben. (Bild: job)

Münchens Tempo-30-Zonen sollen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nach und nach zu bürger- und klimafreundlichen Stadträumen umgebaut werden.

Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat vorgeschlagen, dass immer dann, wenn in Tempo-30-Zonen Sanierungsarbeiten anstehen, die Radwege zurückgebaut und ihre Flächen den Gehwegen zugeschlagen werden sollen. Sicherheitsaspekte spielen dabei eine zentrale Rolle. Stimmt auch die Vollversammlung des Stadtrats dem Beschluss zu, handelt es sich hierbei um eine zukünftige Daueraufgabe für die Stadtverwaltung, die nach und nach umgesetzt wird.

Radler auf die Fahrbahn

Für den Rückbau gibt es mehrere Gründe: Die Altbestands-Radwege stammen in der Regel noch aus der Zeit vor der Ausweisung der Tempo-30-Zonen. Die Wege sind häufig zu schmal, haben keine Sicherheitsabstände zu Parkplätzen und sind schlecht einsehbar. Damit entsprechen sie weder den heutigen Anforderungen an Radinfrastruktur noch den sicherheitsrelevanten Anforderungen. Durch den Rückbau wird künftig mehr Fläche für den Fußverkehr gewonnen, die auch für Sondernutzungen, etwa gastronomische Angebote, genutzt werden kann. Außerdem entsteht Raum für mehr Grün am Fahrbahnrand. Der Radverkehr wird, wie es die Straßenverkehrsordnung und die technischen Regelwerke für diese Fälle empfehle, auf die Fahrbahn verlagert. Wo es möglich ist, sollen Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Der Mischverkehr gelte in Tempo-30-Zonen in Fachkreisen als sicherste Variante der Verkehrsführung, so das städt. Mobilitätsreferat. Die Umbaumaßnahmen werden stets in Abstimmung mit den örtlichen Bezirksausschüssen erfolgen.

Es sollen Ausnahmen bleiben

Bei Bedarf können in besonders gelagerten Einzelfällen auch Lösungen geprüft werden, bei denen die Radwege abschnittsweise beibehalten werden, etwa vor Schulen in Bezug auf die Schulwegsicherheit, in Straßen, die optisch und baulich nicht dem Zonencharakter entsprechen und wie Hauptverkehrsstraßen anmuten, oder in Einbahnstraßen, die für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet sind. Für diese Fälle werden die Radwege dann allerdings entsprechend den geltenden Standards umgebaut oder ggf. auch die ganze Straße neu überplant.

"Überflüssig geworden"

Künftig "können wir die Münchner Straßen in den Tempo-30-Zonen ,aufräumen´ und neu gestalten", sagte Mobilitätsreferent Georg Dunkel. "Viele Radwege dort stammen aus vergangenen Jahrzehnten, durch die Einführung von Tempo-30-Zonen sind die meisten längst überflüssig geworden. Wenn dort eine Sanierung ansteht, wird der Bereich verkehrsplanerisch und stadtgestalterisch auf den neuesten Stand gebracht: für mehr Platz für Fußgänger*innen, mehr Sicherheit, mehr Klimaschutz und eine lebenswerte Stadt."

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